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Tschechische Republik

Fläche: 78.884 km² Einwohner: 10.300.000 Ew
Bevölkerungsdichte: 130 Ew/km² Hauptstadt: Prag
Staatsform: Republik, seit 1992 Verwaltungsgliederung: 14 Verwaltungseinheiten (Kraje)

Die Tschechische Republik (tschechisch: Ceská republika), kurz Tschechien, liegt in Mitteleuropa und grenzt an Deutschland (810 km) im Westen, Polen (762 km) im Norden, die Slowakei (252 km) im Osten und Österreich (466 km) im Süden. Tschechien ist Mitglied der NATO und seit dem 1.Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Tschechien wird in 14 übergeordnete Verwaltungseinheiten unterteilt, die als kraj (Plural kraje) bezeichnet werden. Als deutsche Übersetzungen kommen Gebiet, Gau, Landschaftsverband und Land vor, am sinnvollsten ist wohl der Ausdruck Region, den die meisten kraje in ihren deutschsprachigen Selbstdarstellungen verwenden. Im Vergleich mit Deutschland stehen die kraje zwischen den Bundesländern und den Regierungsbezirken, sie werden von einem hejtman (wörtlich: Landeshauptmann) geleitet und haben auch eigene Parlamente, die allerdings bisher nur wenige Vollmachten haben.
Die kraje sind weiter in okresy (Singular okres) eingeteilt, die etwa den deutschen Landkreisen entsprechen. Okres wird meist als Kreis, seltener auch als Bezirk übersetzt.
Die meisten "kraje" sind nach ihren Hauptstädten benannt, ebenso die meisten "okresy". Deswegen gibt es zum Beispiel den Plzenský kraj und den Plzenský okres (Landschaftsverband und Kreis), die jedoch nicht verwechselt werden sollten.
Staats- und Landesname
Wegen der Auflösung der Tschechoslowakei am 1. Januar 1993 musste die deutsche und tschechische offizielle Bezeichnung für den neuen Staat beschlossen werden. In der Bundesrepublik Deutschland fiel die amtliche Entscheidung ausschließlich auf Tschechische Republik; Tschechien wird vom Auswärtigen Amt ausdrücklich als nichtamtlich bezeichnet (tschechisch: Cesko oder Ceská republika). Beide Bezeichnungen sind aufgrund ihrer Neuheit sowohl für die Deutschen als auch für die Tschechen gewöhnungsbedürftig gewesen und sind es für Teile der deutschen Bevölkerung immer noch. Da es sich aber um eine Festlegung handelt, sollte im offiziellen Gebrauch ausschließlich Tschechien oder Tschechische Republik verwendet werden.

Sowohl die Bezeichnung Tschechien, als auch die Bezeichnung Tschechei wurden historisch verwendet. Tschechien ist die ältere Form, denn sie ist bereits 1876 belegt. Tschechei hingegen ist erst nach der Entstehung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 entstanden, und zwar als Kontamination von Tscheche + Slowakei bzw. als Kontraktion von Tschech[oslowak]ei. Tschechei bezeichnete dabei aber oft auch die gesamte Tschechoslowakei, nicht nur den westlichen Teil. Eine breitere Verwendung des Begriffes Tschechei ist erst seit den 1930er Jahren anzutreffen. Gleichzeitig stand der ältere Begriff Tschechien immer weniger in Verwendung, so dass er heute bereits von vielen als "Neukonstrukt" empfunden wird.

Hinzu kommt, dass die Bezeichnung Resttschechei aufgrund der propagandistischen Verwendung während der Zerschlagung der Tschechoslowakei durch die NS-Diktatur negativ besetzt ist, was von einigen auf den Begriff Tschechei übertragen wird. Das war allerdings nicht immer so, denn sowohl kurz vorher als auch nachher wurde der Begriff Tschechei auch in einem anderen Zusammenhang verwendet. Jedoch handelte es sich bei diesem Begriff immer um einen Begriff von nicht offizieller Natur. In Erwägung der obigen Argumente haben deutsche und österreichische Sprachforscher sowie die tschechische Regierung beschlossen, den Begriff Tschechien für die 1992 neu entstandene Tschechische Republik zu forcieren. Dementsprechend ist auch seit 1992 in deutschen Nachschlagewerken ausschließlich der Begriff Tschechien als Kurzform für die Tschechische Republik vorzufinden.

In Tschechien selbst hingegen stellt sich eine ähnliche Frage nicht. Es wird der Begriff Cesko für Tschechien (im Gegensatz zu Cechy für Böhmen, viele Tschechen unterscheiden hier allerdings nicht und verwenden den Begriff Cechy auch für die gesamte Tschechische Republik) verwendet. Cesko ist ähnlich wie Tschechien und Tschechei keine völlige Neubildung von 1992, da der Begriff bereits 1777 kodifiziert wurde. Er wurde aber sehr selten verwendet (mit Ausnahme der Jahre 1918 und 1968 als logischer Parallelbegriff zu Slovensko (deutsch Slowakei)) und wurde 1992 neu kodifiziert. Die Eigenschaftswörter für "tschechisch" und "böhmisch" sind in der tschechischen Sprache identisch (ceský).

Geographie
Tschechien besteht aus mehreren Beckenlandschaften, die von Gebirgen umgeben und unterteilt werden. Im Südwesten befindet sich der Böhmerwald, im Nordwesten das Erzgebirge und im Norden die Sudeten, die im Riesengebirge bis zu 1602 m erreichen (Schneekoppe). Südöstlich des Erzgebirges breitet sich zu beiden Seiten der Elbe das Böhmische Mittelgebirge aus. Böhmen und Mähren werden durch die niedrige Böhmisch-Mährische Höhe voneinander getrennt. Mähren hat im Osten Anteil am Karpatenvorland.

Die Beckenlandschaften sind sehr fruchtbar. So wird in Böhmen, vor allem im Saazer Becken, Hopfen angebaut (Böhmen ist eines der traditionellen Bierbrauerländer), in Mähren wird Wein angebaut. Tschechien liegt in der gemäßigten Temperaturzone der Erde. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 7,9° C bei kühlen Wintern und milden Sommern. Die Jahresniederschlagssumme beträgt 508 mm; ein relativ geringer Wert auf Grund der Lee-Lage östlich bzw. südöstlich des Böhmerwalds, des Oberpfälzer Walds und des Erzgebirges.
Bevölkerung
Tschechien hat ein leicht negatives Bevölkerungswachstum (Schätzung 2001: -0,07%). Die ethnische Zusammensetzung ist seit 1946 relativ homogen: 90,1% Böhmen, 3,7% Mährer, 3,0% Roma, 1,8% Slowaken, 0,5% Polen, 0,4% Deutsche (FAZ vom 28. April 2004). Hinzu kommen Tschechische Schlesier. Etwa 39,9% der Bevölkerung sind konfessionslos, 39% römisch-katholisch, 5% protestantisch und 3% orthodox.
Wirtschaft und Verkehr
Während der sozialistischen Zeit hatte die Tschechoslowakei als Wirtschaftsform die Zentralverwaltungswirtschaft und war wie viele Ostblockstaaten im RGW, einer Analogie zur EWG, eingegliedert. In den 1990er Jahren wurde die Wirtschaft privatisiert.
Tourismus in Tschechien
Besichtigungen: Die bekannteste Stadt in Tschechien ist seine Hauptstadt Prag mit der Burg, der Altstadt und der Moldau. Andere berühmte alte Städte sind Brünn, Pilsen, Budweis oder Krumau mit ihren romantischen mittelalterlichen Stadtzentren. Südlich von Prag liegt die Burg Karlstein.

Gebirge: In Nordböhmen befindet sich das Riesengebirge, die Teil der Sudeten sind. Im Riesengebirge befindet sich das Fremdenverkehrszentrum Harrachov.

Weingebiete: Mähren ist berühmt für seine Weine. Vor allem in Südmähren werden Weißweine angebaut.

Verkehr: Prag hat einen internationalen Flughafen. Innerhalb Tschechiens sind die InterCity-Züge der CD oder Überland-Busse zu empfehlen. Die Straßen in Tschechien sind in einem guten Zustand und umfassen ein gut ausgebautes Autobahnnetz. In jeder größeren Stadt und im Riesengebirge befindet sich gute touristische Infrastruktur.
Karte der Tschechischen Republik


Geschichte der Tschechischen Republik  

Chronologie der Wappen Tschechiens

bis 1918 1919 - 1960 1960 - 1990 seit 1990 (kleines Wappen) seit 1990(großes Wappen)

Geschichte der Wappen in Tschechien
1918 wurde Österreich-Ungarn aufgelöst und die Landesteile Böhmen, Mähren und Schlesien bildeten den Tschechischen Landesteil der neugebildeten Tschechoslowakei. Als Wappen wurde der böhmische Löwe beibehalten.

1938 verlor die Tschechei die Grenzgebiete an Deutschland; das sogenannte Sudetenland.

1939 wurde der Rest der Tschechei von Deutschland besetzt und als Protektorat Böhmen-Mähren dem Großdeutschen Reich einverleibt. Auch hier wurde das Wappen Böhmens als Wappen des Protektorats beibehalten.

1945 wurde die Tschechei wieder befreit und die Tschechoslowakei wieder hergestellt. Ein offizielles Wappen gab es für den Tschechischen Teil nicht. Offiziell galt das Wappen des Gesamtstaates. Es wurde inoffiziell der böhmische Löwe verwendet, dessen Darstellung 1960 modifiziert wurde.

1969 wurde die Tschechoslowakei ein Bundesstaat und die Tschechische Sozialistische Republik eine Teilrepublik.

1990 wurde die Tschechoslowakei in eine föderative Republik umgewandelt. Tschechien wurde ein Bundesstaat dieser neuen Republik. Es wurde ein neues Wappen angenommen, das auch für den unabhängigen Staat verwendet wird.

Tschechien wurde am 01.01.1993 unabhängig, nachdem die Tschechoslowakei aufgelöst wurde. Am 17.12.1992 wurde ein Gesetz angenommen, das das Wappen festlegt. Es wurde bestimmt, das Tschechien ein Kleines und ein Großes Wappen führt.
Chronologie der Wappen der Slowakei

1848 - 1939 1939 - 1945 1945 - 1960 1960 - 1990 seit 1990

Geschichte der Wappen in der Slowakei
1848 kam erstmals ein Wappen für die slowakischen Gebiete auf und leitete sich vom Ungarischen Wappen ab. Es zeigte im roten Schild ein silbernes Patriarchenkreuz auf einem blauem Dreiberg (im ungarischen Wappen ist er grün). Dieser Wappenschild ist bis auf die Zeit von 1960 bis 1990 das Wappen der Slowakei geblieben.

1960 wurde für den slowakischen Landesteil ein neues Wappen erstellt. Es zeigt in einem roten, goldgeränderten Schild ein goldenes Partisanenfeuer mit vier Flammen vor den blauen Umrissen des Berges Kriván. Offiziell wurden diese beiden Wappen jedoch nicht verwendet. Es galt das Wappen des Gesamtstaates.

1990 wurde die Tschechoslowakei eine föderative Republik und die Slowakei ein Teilstaat. Es wurde das traditionelle Wappen wieder angenommen.
Chronologie der Wappen der Tschechoslowakei

19.05.1919 - 30.03.1920 30.03.1920 - 19.09.1939 (großes Wappen) 30.03.1920 - 19.09.1939 (kleines Wappen) 1945 - 17.11.1960 17.11.1960 - 20.04.1990

20.04.1990 - 31.12.1992
Geschichte der Wappen in der Tschechoslowakei
1919 wurde ein vorläufiges Wappen angenommen, das den böhmischen Löwen auf rotem Grund zeigte.

1920 wurde das erste Staatswappen angenommen. Es gab ein Kleines und ein Großes Wappen. Das Kleine Wappen zeigte wieder den böhmischen Löwen auf rotem Grund, für die tschechischen Landesteile, dem ein Wappen aufgelegt wurde, das für den slowakischen Landesteil stand. Dieses kleinere Wappen zeigte das Patriachenkreuz auf rotem Grund, auf einem blauen Dreiberg. Das Große Wappen war in sieben Felder geteilt. das erste Feld zeigte das slowakische Wappen, das zweite Schild war das Wappen der Karpatho-Ukraine, das dritte Feld war das Wappen für Mähren, das vierte Feld für Schlesien, das fünfte bis siebte Feld stand für Teschen, Troppau und andere kleinere Gebiete. Auf dem Schild war ein kleinerer Schild aufgelegt, das den böhmischen Löwen auf roten Feld darstellte. Als Schildhalter dienten zwei goldene Löwen, die auf zwei Lindenzweige standen, in denen ein Spruchband lag, auf dem der Spruch "Pravda Vitezi" (Die Wahrheit siegt) stand.

Zwischen 1939 bis 1945 gab es die Tschechoslowakei nicht und somitauch kein Wappen.

1945 wurde die Tschechoslowakei wieder hergestellt und das Wappen von 1920 wieder verwendet.

Nach 1948 wurde jedoch hauptsächlich das Kleine Wappen verwendet.

1960 erhielt die Tschechoslowakei ein neues Wappen. Die Tschechoslowakei wurde durch eine neue Verfassung zur Sozialistischen Republik erklärt. das zeigte sich auch in dem Wappen. Der böhmische Löwe wurde modifiziert und hatte einen goldenen Rand. Auf dem Löwen lag ein Schild, das für den slowakischen Landesteil stand. Es zeigte ein goldenes Partisanenfeuer vor den blauen Umrissen des Berges Krivah auf roten Grund. Das Ganze lag auf einem goldgeränderten roten Hussitenschild.

1990 wurde das kommunistische Regime gestürzt und die Tschechoslowakei wurde eine föderative Republik. Dieses zeigte sich auch im neuen Wappen, das 1990 angenommen wurde und bis zur Auflösung der Tschochoslowakei am 31.12.1992 gültig war.
Geschichte der Tschechischen Republik
Historisch besteht Tschechien aus den Ländern Böhmen, Mähren und Tschechisch Schlesien (ehemals Österreichisch Schlesien, siehe auch Schlesien). Diese so genannten "Böhmischen Kronländer" gehörten im Mittelalter zum Zentrum europäischer Kultur, wurden aber im Verlauf konfessioneller Konflikte im 17. Jahrhundert geschwächt. So gewann das Herrscherhaus Habsburg zunehmend Einfluss über diese Gebiete, die letztendlich bis 1918 Bestandteil Österreichs waren.
Geschichte Böhmens
Die Besiedlung Böhmens reicht bis 4. Jahrtausend v. Chr. zurück. Da wurde das Gebiet vom keltischen Stamm der Bojer besiedelt, dessen lateinischer Name, Boiohaemum, der Namensgeber für Böhmen ist. Die Kelten wurden in der Folgezeit von den einwandernden Slawen verdrängt oder assimiliert.

658 starb Samo, ein fränkischer Kaufmann aus dem Senoner Land und der erste Herrscher der Slawen, dessen Name bekannt ist. Das Gebiet des so genannten Reiches von Samo, das in Wirklichkeit jedoch wohl nur eine Art Stammesbund war, umfasste die heutigen Gebiete Slowakei, Mähren, Niederösterreich, später wahrscheinlich auch Böhmen, Sorbien (an der Elbe) und vorübergehend auch (das historische) Kärnten. Böhmen war Teil des Reiches Kaiser Karls des Großen (768-814).

Der Premyslide Herzog Wenzel von Böhmen wurde 929 von seinem Bruder Boleslav ermordet und später Schutzheiliger des Landes. 973 gab Kaiser Otto Böhmen ein eigenes Bistum mit Sitz in Prag. Bis dahin war Böhmen ein Teil des Bistums Regensburg. Der spätere König Ottokar II. wurde 1251 Herzog von Österreich, 1261 auch Herzog der Steiermark, 1269 auch von Kärnten und Krain. Da er den anderen Fürsten im Reich zu mächtig wurde, wählten sie 1273 Rudolf I. von Habsburg zum König, der ihn 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld besiegte. 1306 wurde Wenzel III. (Böhmen) in Olmütz ermordet. Dies ist das Ende der Premislidendynastie.

Mit König Johann kam 1310 die Dynastie der Luxemburger auf den böhmischen Thron. Johann und sein Sohn und Nachfolger verbanden Schlesien und die beiden Lausitzen auf Dauer mit der Böhmischen Krone. 1347 wurde Karl IV. König von Böhmen. Er gründete 1348 in Prag die nach ihm benannte Karlsuniversität als erste Universität auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches. Der 1369 in Husinec (daher auch sein Name Hus) in Südböhmen geborene religiöse Reformator Jan Hus wurde 1415 in Konstanz als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt - letztlich Auslöser der Hussitenkriege.

In der Schlacht am Weißen Berge (tschechisch: Bilá Hora) am 8. November 1620 unterlagen die böhmischen Stände unter ihrem König Friedrich von der Pfalz den Truppen der katholischen Liga, die von dem Feldherren Johann Tserclaes Graf von Tilly angeführt wurden. Friedrich, der so genannte Winterkönig, musste aus Böhmen fliehen und Kaiser Ferdinand II. konnte seinen Anspruch auf die Krone Böhmens durchsetzen. Darauf folgte die "Zeit der Dunkelheit". Kaiser Ferdinand II. unterdrückte alle Nicht-Katholiken. Viele Protestanten flohen oder wurden hingerichtet; auch floh die Mehrheit des böhmischen Adels und Deutsch wurde zur Amtssprache. Die Habsburgerin Maria Theresia war von 1740 bis zu ihrem Tode 1780 Erzherzogin von Österreich und Königin Ungarns und Böhmens. 1781 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben.

Die Volkszählung am 31. Dezember 1900 zeigte 63% Tschechen und 36% Deutsche in Böhmen. Am 28. Oktober 1918 wurde die Tschechoslowakische Republik gegründet. Die Geschichte Tschechiens behandelt den weiteren Verlauf der Geschichte Böhmens.
Mähren
Mähren (tschechisch und slowakisch Morava, lateinisch Moravia) ist eine historische Region in Mitteleuropa. Sie ist nach dem Fluss March (tschechisch ebenfalls Morava) genannt. Sie bildet das östliche Drittel Tschechiens, in der heutigen Verwaltung sind dies: ein Teil der Region Mährisch-Schlesien, die Region Olomouc, die Region Zlín, die Südmährische Region und die Osthälfte der Region Vysocina. Nicht zu Mähren rechnet man das Gebiet um Troppau (Opava) und Jägerndorf (Krnov), das historisch zu Schlesien gehört (siehe Mährisch Schlesien).

Mähren grenzt im Norden an Polen und den tschechischen Teil von Schlesien, im Osten an die Slowakei, im Süden an Niederösterreich und im Westen an Böhmen. Im Norden ist es von den Sudeten begrenzt, die nach Osten hin in die Karpaten übergehen. An der Grenze zu Österreich fließt die Thaya (Dyje). Mähren ist bekannt für seinen Weinanbau.

Im Mittelalter war Mähren Teil des Großmährischen Reiches, dessen Kern etwa das heutige Mähren, die gesamte Slowakei und Teile des nördlichen Ungarns umfasste. Danach (etwa nach 907) ist die Entwicklung unklar (wohl anfangs teils unter ungarischem Einfluss, teils unabhängig, etwa nach 955 wohl eher unter böhmischer Oberhoheit), zwischen 999 und 1019 eindeutig unter polnischer Oberhoheit unter Boleslaw Chrobry. 1019 kam es endgültig unter böhmische Oberhoheit und wurde 1182 zur Markgrafschaft erhoben. Seitdem teilt es die Geschichte Böhmens und Tschechiens.

Als Markgrafschaft Mähren hatte das Land im Kaiserreich Österreich-Ungarn einen eigenen Landtag, dessen Abgeordneten von den Volksgruppen (Deutsche bzw. Tschechen) in ethnisch getrennten Wahlkreisen gewählt wurden. Dieser Kompromiss wurde als Mährischer Ausgleich bezeichnet und sorgte für ein friedliches Zusammenleben der beiden Völker in Mähren.

Historische Hauptstadt war bis 1641 Olmütz (Olomouc), seitdem Brünn (Brno).
Tschechisch Schlesien
Tschechisch Schlesien (ceské Slezsko), auch Mährisch Schlesien (Moravskoslezsko), vor 1918 Österreichisch Schlesien ist ein Gebietsstreifen im Nordosten Tschechiens. Es liegt zu beiden Seiten der Stadt Ostrava, die landschaftlich zur Hälfte zu Mähren (Mährisch Ostrau) und zur Hälfte zu Schlesien (Schlesisch Ostrau) gehört. Mit Ausnahme von Jeseník im äußersten Westen ist das ganze Gebiet jetzt in den Moravskoslezský kraj integriert.

Das Gebiet liegt zur Gänze in den Sudeten, die im Osten in die Karpaten übergehen. Die wichtigsten Flüsse sind die Oder und die Opava, die zeitweilig die Grenze zu Polen bildet. Neben Ostrava sind die wichtigsten Städte Troppau (Opava) und Ceský Tešín, die tschechische Hälfte von Teschen.

Nach den Schlesischen Kriegen 1742 war ein kleiner Landstrich bei Österreich verblieben, obwohl es gerade auch das Herzogtum Jägerndorf gewesen war, auf das die preußischen Erbansprüche gerichtet waren. Es wurde unter dem Namen Herzogtum Ober- und Niederschlesien organisiert, die Hauptstadt war Troppau. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es an die Tschechoslowakei und nach deren Teilung an Tschechien. 1919 kam auch ein Teil von Preußisch Schlesien an die Tschechoslowakei , die Gegend um Hlucín (das Hultschiner Ländchen), während das Gebiet östlich der Olša zu Polen kam. 1938 fiel es durch das Münchener Abkommen, mit weiteren Teilen Tschechiens, als Reichsgau Sudetenland an das Deutsche Reich.

Das Herzogtum Ober- und Niederschlesien hatte im Jahr 1900 eine Fläche von 5 140 km² mit 670 000 Einwohnern.
Tschechoslowakei (1918 - 1992)
Vorgeschichte: Die Geschichte der Tschechoslowakei begann im ersten Weltkrieg. Den tschechischen und slowakischen Persönlichkeiten Tomáš Garrigue Masaryk, Edvard Beneš und Milan Rastislav Štefánik gelang es Unterstützung der Alliierten im September 1918 für den in 1916 gegründeten Tschecho-slowakischen Nationalrat zu gewinnen. Es handelte sich bei dem Nationalrat um eine Art provisorische Regierung. Tschechoslowakische Truppen kämpften 1918 an Seite der Alliierten.

1918-1938 (Die erste Republik): Die eigentliche Gründung der Tschechoslowakei erfolgte im Zuge des Zerfalls der Österreichisch-Ungarischen Monarchie mit der Proklamierung der Tschechoslowakischen Republik am 28. Oktober 1918 in Prag und der anschließenden Proklamation der Slowaken, dass sie sich dem Staat anschließen, am 30. Oktober in Turciansky Svätý Martin (heute Martin). Die offizielle Bezeichnung war von 1918 bis 1938 Tschechoslowakische Republik (CSR, anfangs RCS); bis 1923 Kurzform Tschecho-Slowakei. Der Staat ging aus den vorher zu Österreich gehörenden Gebieten Böhmen und Mähren, sowie aus den zu Ungarn gehörenden Gebieten Slowakei und Karpatenrussland (Podkarpatska Rus, heute Karpato-Ukraine (Zakarpatská Ukrajina)) hervor. Als erster Präsident wurde der Philosoph und Soziologe Tomáš Garrigue Masaryk gewählt. Erster Regierungschef war Karel Kramar. Die provisorische Verfassung von November 1918 wurde vom Tschechoslowakischen Nationalausschuss verabschiedet, der im Juni 1918 aus Vertretern tschechischer Parteien entsprechend den Wahlergebnissen von 1911 zusammengesetzt war. Im Februar 1920 wurde die zweite Verfassung nicht durch ein gewähltes Parlament, sondern durch die Provisorische Nationalversammlung angenommen, die durch eine Erweiterung des obigen Nationalausschusses gebildet wurde. Von den 270 Abgeordneten der Nationalversammlung wurden den Slowaken nur 54 Sitze zugeteilt. Die Deutschen in Böhmen und Mähren, welche die Gründung des neuen Staates überwiegend ablehnten, waren gänzlich von der verfassungsgebenden Nationalversammlung ausgeschlossen. Die ersten Parlamentswahlen fanden anschließend im April 1920 statt. Die Tschechoslowakei war das einzige Land Mitteleuropas, dass bis zum zweiten Weltkrieg eine parlamentarische Demokratie blieb.

Wegen der Gründung einer romfreien tschechoslowakischen Kirche 1920 und der Erhebung des Hus-Tages zum Staatsfeiertag 1925 kam es zum Konflikt mit dem Vatikan bis Februar 1928.

1920 und 1921 wurde durch eine Serie von Verträgen die Kleine Entente gegründet, ein Bündnis zwischen der Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien, das gegen die ungarische Revisionspolitik und gegen Versuche habsburgischer Widerherstellung gerichtet war.

Auseinandersetzungen der bürgerlich-demokratischen Kräfte in der, von der Oktoberrevolution angefachten, Revolutionsbewegung in Europa machten auch vor der Tschechoslowakei keinen Halt. So wurde 1921 die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei gegründet.

Nach Masaryks Rücktritt 1935 wurde sein engster Mitarbeiter Eduard Beneš zu seinem Nachfolger.

Die Zeitspanne 1934 bis 1938 brachte neben einem wirtschaftlichen Niedergang eine weitere Gefahr, denn in den Grenzgebieten mit überwiegend sudetendeutscher Bevölkerung fand die Sudetendeutsche Partei von Konrad Henlein einen aufnahmebereiten Nährboden.

Die Tschechoslowakei war sowohl politisch als auch konfessionell ein heterogenes Gebilde. Nach den Ergebnissen der einzigen zwei tschechoslowakischen Volkszählungen der Zwischenkriegszeit bestand die Bevölkerung 1921 (1930) neben Tschechen 51,5 % (51,2 %) und Slowaken 14 % (15 %) noch aus einer großen Zahl von Deutschen 23,4 % (22,5%) in der Tschechei (Sudetenland) und der Slowakei (Karpatendeutsche), sowie aus Magyaren 5,6 % (4,9 %) und Ruthenen beziehungsweise Ukrainern 3,5 % (3,9 %) in der Slowakei. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass bei den Volkszählungen die Tschechen und Slowaken als „Tschechoslowaken“ angegeben wurden, so dass in manchen Quellen abweichende Anteile der Tschechen und Slowaken vorzufinden sind (zum Beispiel 43 % Tschechen und 22,5 % Slowaken), deren Summe aber von der obigen nicht abweicht. Die Ruthenen und Ukrainer wurden als "Rus" angegeben.

Problematisch war auch die Politik bezüglich nationaler Minderheiten. Die sudetendeutsche "Minderheit" lebte vor allem in den industriell geprägten Ballungsräumen und stellte prozentual eine größere Volksgruppe dar als die Slowaken. Dennoch waren sie unzufrieden mit ihrer Stellung im Staat. Der Einmarsch tschechischer Truppen hatte 1918 Volksabstimmungen der Deutschen verhindert. Denn der von den Sudetendeutchen geplante Anschluss an Österreich wurde damals von den Alliierten verboten. Ehemals österreichische Beamte, die kein tschechisch sprachen, wurden entlassen, ebenso erging es vielen Chefs staatseigener Betriebe. In den deutschen Schulen wurde die Staatssprache Tschechisch als Pflichtfach eingeführt (der sonstige Unterricht blieb deutsch). Die Sudetendeutschen lehnten selbst die Verpflichtung zum Erlernen der Staatssprache ab, wie sie in den zwanziger Jahren überhaupt in einer Fundamentalopposition gegenüber den neuen Machthabern verharrten. 1928 traten aber einige sudetendeutsche Parteien in die Regierung ein und die Lage entspannte sich vorübergehend. Doch schon wenige Jahre später wurden große Teile der sudetendeutschen Bevölkerung vom Geist des deutschen Nationalsozialismus infiziert. Die zuerst nach Autonomie strebende Sudetendeutsche Partei von Konrad Henlein wandte sich mit Erstarken des Nationalsozialismus Adolf Hitler zu.

Unzufrieden waren auch die Slowaken, die innerhalb der Staates keine Autonomie erhalten haben. Diese wurde ihnen jedoch durch den Vertrag von Pittsburgh zwischen Amerikatschechen und Amerikaslowaken im Mai 1918 zugesichert. Sie fühlten sich zudem durch den Begriff einer "tschechoslowakischen" Nation beleidigt. Zudem kam es 1929 zur Verurteilung einer der slowakischen führenden Persönlichkeiten, des slowakischen Professors Vojtech Tuka (*1880, †1946) zu 15 Jahren Zuchthaus, von denen er allerdings nur acht Jahre lang tatsächlich im Gefägnis saß. Tuka wurde während des zweiten Weltkriegs slowakischer Premierminister. Slowakisch und Deutsch war Anfang des 20. Jahrhunderts an Grundschulen in Ungarn nur als Fremdsprache zugelassen. Daher fehlte es an einer slowakisch sprechenden Intelligenz. Sie wurde durch tschechische Lehrer und Beamte ersetzt, deren Verhalten von den Slowaken als arrogant empfunden wurde. Die tschechischen Lehrer und Beamten trugen deutlich zu einer Tschechisierung der slowakischen Sprache bei.

In der Zwischenkriegszeit war die Tschechoslowakei einer der reichsten Staaten Europas, da Tchechien seinerzeit das industriereichste Gebiete Österreichs und die Slowakei das industriereichste Gebiet Ungarns war. Die Slowakei war jedoch immer wirtschaftlich schwächer als die Tschechei. Bis zum zweiten Weltkrieg und bis in die 1960er Jahre war die Slowakei sogar deutlich schwächer als die Tschechei. Karpatenrussland, das 1945 von der UdSSR annektiert wurde, war 1918 ein praktisch industrieloses Gebiet, dessen Bevölkerung größtenteils nicht einmal lesen konnte. Die Weltwirtschaftskrise traf auch die Tschechoslowakei in den Jahren 1929 bis 1933. Die Zahl der Arbeitslosen belief sich auf eine Million.

1938-1939: Am 28. März 1938 hat Adolf Hitler Konrad Henlein nach Berlin eingeladen und diesen aufgefordert, der tschechoslowakischen Regierung bezüglich der Nationalitätenfrage unerfüllbare Forderungen zu unterbreiten („Von den Tschechen immer so viel fordern, dass wir nicht zufriedengestellt werden können“). Entsprechend dieser Forderung stellte Konrad Henlein als Führer der Sudetendeutschen Partei mit Adolf Hitler im Hintergrund am 24. April das Karlsbader Programm auf. Dies beinhaltete acht Punkte, unter anderem Gleichberechtigung, Autonomie und Wiedergutmachung der seit 1918 erlittenen Benachteiligungen.

Am 21. Mai wurde von der Tschechoslowakei eine teilweise Mobilmachung vorgenommen, da es Informationen über eine angebliche Verschiebung deutscher Truppen in Richtung Tschechoslowakei gab. Neun Tage später hat Hitler in Anbetracht der Mobilmachung detaillierte Instruktionen zur militärischen Liquidierung der Tschechoslowakei herausgegeben. Am 21. September hat die Tschechoslowakei einen Plan Frankreichs und Englands akzeptiert, nach dem Gebiete mit über 50% deutscher Bevölkerung an Deutschland zu übergeben waren. Am 23. September wurde eine allgemeine Mobilmachungen ausgerufen, nachdem Hitler den obigen Plan ablehnte. Die Mobilmachungen im Mai und September 1938 zeigten die Entschlossenheit des tschechischen und slowakischen Volkes, seine Republik zu verteidigen. Die Verbundenheit der Regierungspolitik mit Frankreich, Großbritannien und der Kleinen Entente hatte das Scheitern der Erwartungen auf ihre Unterstützung und daraufhin den politischen Zusammenbruch zur Folge.

Am 30. September 1938 wurde das Münchner Abkommen (von den Tschechen auch Münchner Diktat genannt) abgeschlossen. Dieses Abkommen bewirkte, unter Einwilligung Großbritanniens und Frankreichs und in Abwesenheit von der Tschechoslowakei, dass das gesamte Grenzgebiet der Tschechei nämlich das Sudetenland Deutschland angeschlossen wurde. Ungarn sowie Polen wurde erlaubt ähnliche Forderungen an die Tschechoslowakei zu stellen, was später auch geschehen ist. Nach der Ausführung des Abkommens, hinterließ man mit mehr als 40% der tschechischen Industrie einen fast wehrunfähigen und nur noch mühsam wirtschaftlich selbstständigen Reststaat. Auf den besetzten Gebieten fanden zunächst Vertreibungen und Morde an Tschechen, sowie Massenmorde und Verschleppungen von tschechischen Juden und Sinti beziehungsweise Roma statt. Daraufhin fanden Vergeltungsaktionen, wie zum Beispiel Sabotageakte tschechischer Widerstandskämpfer statt. Diese führten erneut zu grausamen Aktionen durch die Wehrmacht und die SS.

Präsident Beneš hat am 5. Oktober 1938 sein Amt niedergelegt und flüchtete nach London. In Anbetracht des Chaos in der Tschechei, erklärten die Slowaken einen Tag später ihre ersehnte Autonomie innerhalb der Tschechoslowakei. Diese wurde einen Tag später von Prag anerkannt und am 22. November im so genannten Autonomiegesetz verankert, durch das auch der Staat zutreffend in die Tschecho-slowakische Republik umbenannt wurde. Dieser Staat ist auch unter dem Namen die Zweite Republik bekannt. Am 11. Oktober wurde auch die erste autonome Regierung Karpatenrusslands ernannt. Am 31. Oktober erließ Hitler eine Richtlinie über die entgültige Liquidierung der Tschechoslowakei durch Besetzung der Tschechei und Abtrennung der Slowakei. Diese Richtlinie wurde dann in der Folge verwirklicht. Am 2. November verlor die Slowakei durch den Wiener Schiedsspruch etwa ein Drittel des Staatsgebietes an Ungarn. Im Februar 1939 haben die Deutschen begonnen, die slowakischen Vertreter offiziell zur Erklärung einer selbstständigen Slowakei zu überreden. Am 9. März haben tschechische Truppen die Slowakei besetzt, weil sie befürchteten, sie würde sich verselbstständigen. Es wurden 253 Slowaken in Mähren interniert und eine neue Regierung in der Slowakei eingesetzt. Am 13. März hat Hitler den von den Tschechen abgesetzten slowakischen Premierminister Jozef Tiso nach Berlin eingeladen und ihm "empfohlen" so schnell wie möglich (mit Hitlers Worten „blitzschnell“) eine unabhängige Slowakei auszurufen. Sonst würde Hitler die Slowakei Ungarn und Polen überlassen. Am 14. März 1939 hat das aus Wahlen hervorgegangene slowakische Parlament einstimmig für die Selbstständigkeit gestimmt. Die Tschecho-Slowakei hat damit aufgehört zu existieren und die Slowakei wurde staatsrechtlich selbstständig. Einen Tag später hat Hitler, entgegen dem Münchner Abkommen und ohne die Zustimmung der ausländischen Großmächte, die restliche Tschechei einschließlich Prag besetzt und diese zum Protektorat Böhmen und Mähren erklärt. Gleichzeitig hat Ungarn entgegen dem Wiener Schiedsspruch Karpatenrussland besetzt. Im Gegensatz zu den Tschechen haben sich die Slowaken jedoch zur Wehr gesetzt: Nach einem weiteren Angriff Ungarns am 23. März im slowakisch-ungarischen Krieg vom 23. März bis zum 4. April 1938 hat die Slowakei "nur" die östlichste Slowakei an Ungarn verloren.

Beneš rechtfertigte seine Entscheidungen von 1938-1939 mit der Bemühung um eine Verhinderung der Zerstörung der Sehenswürdigkeiten Prags sowie zahlreicher böhmischer und mährischer Städte. In einer Ansprache erläuterte er seine damaligen Beweggründe:

Wir haben uns ehrlich darum bemüht, uns mit den anderen Nationalitäten zu verstehen. Wir sind mit unseren Zugeständnissen bis an die äußersten möglichen Grenzen gegangen. ... Sie wissen, dass sich die vier Großmächte getroffen haben und unter sich über die Opfer entschieden haben, die sie von uns für die Erhaltung des Friedens forderten und die wir gezwungen wurden zu akzeptieren. Ich möchte heute diese Angelegenheiten weder kommentieren, noch kritisieren, sondern nur das eine sagen: die Opfer, die von uns so nachdrücklich gefordert werden, sind unangemessen und ungerecht. In dieser Zeit habe ich die Interessen unseres Staates und unsere Position in Europa mit allen Kräften verteidigt. Die Kräfte, die gegen uns waren, waren stärker. Ich denke, dass unter diesen Umständen es gut ist, dass eine neue Entwicklung der europäischen Zusammenarbeit von unserer Seite nicht dadurch gestört wird, dass ein wichtiger Repräsentant wegen seiner persönlichen Einstellung dieser Entwicklung im Wege stehen könnte.

1939 – 1945:

Protektorat Das Protektorat Böhmen und Mähren umfasste die überwiegend von Tschechen bewohnten Teile Böhmens und Mährens. Die Regierung unter Präsident Emil Hacha stand unter der Aufsicht eines Reichsprotektors. Im Protektorat fanden Massenvernichtungen von Hundertausenden und Verschleppungen in die Konzentrationslager statt. Nach dem erfolgreichen Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich machten die Nazis am 10. Juni 1942 die Gemeinden Lidice und Ležáky dem Erdboden gleich. Alle männlichen Einwohner wurden erschossen und Frauen, Kinder und Alte wurden in Konzentrationslager deportiert. Die Massenvernichtungen und Verschleppungen in die Konzentrationslager wurde fortgesetzt. Vier Tage vor dem Kriegsende brach noch in Prag und anderen tschechischen Städten ein bewaffneter Aufstand aus, der sich vor allem gegen tschechische Kollaborateure und die deutsche Minderheit in Prag richtete.

Slowakei Die Slowakei dagegen wurde nicht, bis auf einen kleinen Streifen entlang Mährens, von deutschen Truppen besetzt. Sie musste in der Folge mit Deutschland nur einen "Schutzvertrag" abschließen. Verschleppungen der Slowaken oder der Roma fanden nicht statt. Die Juden wurden aber nach ständigem Druck Deutschlands in Arbeitslager ins Ausland verschleppt. Nachdem jedoch publik wurde, um was für Arbeitslager es sich in Wirklichkeit handelte, wurden die Transporte gestoppt. Sie wurden erst Ende 1944 wieder aufgenommen. Ursache hierfür war der Slowakische Nationalaufstand. Viele Slowaken waren im August 1944 in diesem militärisch gescheiterten aber für die Nachkriegszeit wichtigen Aufstand gegen Hitler beteiligt. Hitler hat deswegen beschlossen, auch die Slowakei militärisch zu besetzen.

Exil-Tschechoslowakei In London gründete Beneš 1940 eine Exilregierung und er selbst wurde zum Exilpräsidenten. Die Exilregierung wurden von Großbritannien, später auch von den USA und der Sowietunion anerkannt. Die Tschechoslowakei wurde, unter intensiver Unterstützung durch in der UdSSR gebildete tschechoslowakische Legionen, überwiegend von der UdSSR vom Osten befreit (Besetzung von Bratislava am 4. April 1945, von Prag (gleichzeitig Kriegsende) am 8./9. Mai 1945). Die südwestliche Tschechei wurde aber durch die USA befreit. Die Besetzung Prags durch die Sowjetarmee am 9. Mai beendete siegreich den Kampf des tschechoslowakischen Widerstands gegen das Naziregime. Die Tschechoslowakei wurde in ihren Grenzen von 1937 erneuert, außer dass Karpatenrussland der UdSSR überlassen wurde. Die Slowakei verlor ihre kurzlebige Unabhängigkeit.

1945-1948 (Die Dritte Republik): Nach dem Zweiten Weltkrieg von 1945 bis 1960 war die offizielle Bezeichnung wieder Tschechoslowakische Republik (CSR). Bezüglich der Sudetendeutschen setzten in der Tschechei Racheakte, Massenflucht, und ihre Abschiebung und Vertreibung auf der Basis des von allen Alliierten beschlossenen Potsdamer Abkommens und der darauf folgenden und darauf basierenden Beneš-Dekrete ein. Bei der ungarischen Minderheit ist nach einer Vereinbarung mit Ungarn sowie der weitgehenden Rückgängigmachung der anfänglichen Umsiedlungsversuche in die Tschechei 1948 die Anzahl der Ungarn in der Slowakei gegenüber dem Vorkriegsstand nur geringfügig gesunken.

Die Wahlen von 1946 haben in der Tschechei die Kommunisten mit 40% und der Slowakei die Anti-Kommunisten (die Demokratische Partei) mit 62% gewonnen. Da jedoch die Slowakei deutlich kleiner ist als die Tschechei, hat dieses Wahlergebnis den (schon seit dem zweiten Weltkrieg teilweise von Moskaus aus gelenkten) Kommunisten insgesamt auf landesweiter Ebene ermöglicht, in Prag zuerst entscheidende Ministerposten zu besetzen, dann 1947 schnell die slowakische Demokratische Partei aus dem Weg zu räumen und mit der Verstaatlichung der Wirtschaft zu beginnen, und schließlich im Februar 1948 durch einen Staatsstreich die Macht vollständig an sich zu reißen.

1948-1989: Der wieder gegründete und 1948 kommunistisch gewordene Staat fügte sich der stalinistischen Politik der Sowjetunion an. Beneš trat zurück, weil er die neue Verfassung von Mai 1948 nicht unterschreiben wollte. Der kommunistische Führer Klement Gottwald proklamierte eine kommunistische Republik (seit 1960 dann offiziell Tschechoslowakische Sozialistische Republik (CSSR)) und wurde Präsident. Die tschechischen Landesteile Böhmen und Mähren bildeten mit der Slowakei einen einheitlichen zentralistischen Staat bis 1969.

Nach der Wahl von Alexander Dubcek zum Parteichef 1967 begann im Frühjahr 1968 die Kommunistische Partei ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzuführen, welches durch die rasch entstehende kritische und reformorientierte Öffentlichkeit beeinflusst und verstärkt wurde. Dieser Versuch, einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zu schaffen, ging unter dem Schlagwort "Prager Frühling" in die Geschichte ein. Den Reformbemühungen wurde jedoch am 21. August 1968 durch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei ein Ende gesetzt. Dubcek wurde entmachtet und durch Gustáv Husák ersetzt, der die Reformen von Dubcek bis Anfang der 1970er rückgängig machte und sämtliche Führungspositionen im Staat bis 1987 innenhatte. 1969 wurde die Tschechoslowakei in einen aus der Tschechei und der Slowakei bestehenden Bundesstaat umgewandelt.

1989 – 1992: Nach der "Samtenen Revolution" 1989, einer verhältnismäßig friedlichen und gewaltlosen Erhebung des Volkes, wurde das Regime der Kommunistischen Partei beendet. Es zeichnete sich bald ab, dass die Tschechoslowakei auf Dauer keinen Bestand mehr haben würde. Im April 1990 wurde die Bezeichnung Tschechoslowakische Föderative Republik in Tschechien beziehungsweise Tschecho-slowakische Föderative Republik in der Slowakei eingeführt; sie wurde aber etwa einen Monat später geändert und bis zu dem Zeitpunkt wo sich die beiden Staaten trennten, also bis zum Ende des Jahres 1992, hieß das Land die Tschechische und Slowakische Föderative Republik (CSFR) mit den Kurzformen Tschechoslowakei in Tschechien beziehungsweise Tschecho-Slowakei in der Slowakei.

Mit 1. Januar 1991 wurden jegliche (in der Vergangenheit üblichen) Umverteilungen von Budgetgeldern aus Tschechien in die Slowakei beendet. Im Mai 1991 haben die Abgeordneten des tschechischen Parlaments bereist hinter geschlossenen Türen über die Eventualität einer Auflösung der Tschechoslowakei verhandelt. Nach zahlreichen ergebnislosen Verhandlungen zwischen den Tschechen und den Slowaken wurde schließlich beschlossen, bezüglich einer entgültige Entscheidung über die Zukunft der Tschechoslowakei bis zu den Neuwahlen in 1992 zu warten. Nach Verhandlungen der damaligen, aus den Wahlen von 1992 hervorgegangenen Premierminister der Bundesstaaten Tschechien (Václav Klaus) und Slowakei (Vladimír Meciar), hat man beschlossen die Tschechoslowakei friedlich aufzulösen. Am 1. Januar 1993 teilte sich die Tschechoslowakei dann wie geplant in Tschechien und die Slowakei.
Tschechien (ab 1993)
Nach der "Samtenen Revolution" 1989 zeichnete sich bald ab, dass die Tschechoslowakei auf Dauer keinen Bestand mehr haben würde. Die heutige unabhängige Tschechische Republik mit der Hauptstadt Prag entstand somit am 1. Januar 1993 aus dem westlichen Teil der ehemaligen Tschechoslowakei und umfasst die so genannten ehemaligen Böhmischen Kronländer.

Im August 2002 litt Tschechien, wie auch andere Teile Mitteleuropas, unter schweren Überschwemmungen. Teile von Prag und anderen Städten oder Dörfern mussten evakuiert werden und Kulturgut wurde zerstört oder beschädigt.

 


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