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Ostergeschichten

Kleiner Hase mit großen Ohren

Es war einmal ein kleiner Hase, der hatte schrecklich große Ohren. Nun haben ja alle Hasen ziemlich große Ohren, aber dieser hier hatte die allergrößten, die man sich an einem Hasen überhaupt vorstellen kann. Er musste sich ordentlich anstrengen, wenn er sie aufrecht halten wollte. Meistens schlappten sie herunter und streiften den Boden.
Alle andern Hasen sahen ihn höhnisch an und lachte ihn aus. "Seht nur den komischen Kerl!" riefen sie. "Hat man jemals solche Ohren gesehen? Er sollte auf den Jahrmarkt gehen und sich ausstellen lassen. Da würden die Leute staunen."
Der kleine Hase schämte sich sehr. Er wagte sich kaum noch unter seinesgleichen. Weil er seine Ohren nicht verstecken konnte, versteckte er sich am Ende selbst, so oft und so gut es ging. An einem schönen Frühlingstag in der Osterzeit hockte der kleine Hase betrübt im dunklen Unterholz und traute sich nicht in den hellen Sonnenschein hinaus. Überall blühten Veilchen und Windröschen. Die Luft war erfüllt vom Zwitschern der Vögel. Als der kleine Hase schon lange Zeit so gesessen und betrübt hinausgeblickt hatte, sah er ein Kind näher kommen. Das ging ganz allein durch den Wald und weinte. Es war von zu Hause fortgelaufen, weil es glaubte, dass niemand es mehr lieb hätte. Das Kind war ein Mädchen und hieß Nina.
Nicht weit von der Stelle, wo der kleine Hase im Unterholz hockte, setzte sich Nina auf einen Stein und schluchzte.
Eine Weile hörte der kleine Hase zu. Dann verließ er sein Versteck und tippte das Mädchen mit einer Pfote an. "Warum weinst du denn?" fragte er. Nina blickte auf und war gar nicht besonders erschrocken. Sie fand, dass der kleine Hase sehr lieb aussah. "Ach", antwortete sie, "das ist eine lange Geschichte". "Erzähl sie mir!" antwortete der kleine Hase. "Ich will dir gern zuhören."
Nina zögerte nur einen Augenblick, dann fing sie an zu erzählen: "Alles begann damit, dass ich heute morgen beim Frühstück meine Kakaotasse umgestoßen habe. Es gab einen großen Fleck auf dem Tischtuch, und meine Mutter jammerte, nun hätte sie noch mehr Arbeit als sonst."
Nina schwieg und blickte den kleinen Hasen unsicher an. "Und dann?" fragte er. Da erzählte sie weiter: "Später in der Schule musste ich immer an meine arme Mutter denken und konnte nicht ordentlich aufpassen. Da schimpfte der Lehrer mit mir." Nina schwieg wieder. "Und dann?" fragte der kleine Hase. "Zu Hause beim Mittagessen erzählte ich, dass der Lehrer mit mir geschimpft hatte. Da wurde mein Vater böse und zankte mich aus."
Mit Tränen in den Augen sah Nina den kleinen Hasen abwartend an. "Erzähl nur weiter!" sagte er. "Sicher war das noch nicht alles."
Sie schüttelte den Kopf und fuhr fort: "Ich war zornig und traurig, weil mein Vater mich ausgezankt hatte. Da bekam ich Streit mit meinem kleinen Bruder und nahm ihm sein liebstes Spielzeug weg. Er heulte, und als nachmittags unsere Großmutter zu Besuch kam, erzählte er ihr, was ich getan hatte. Sonst liest sie uns beiden immer eine Geschichte vor, aber diesmal durfte nur mein Bruder zuhören. Ich wurde zur Strafe hinausgeschickt. Da bin ich fortgelaufen."
Der kleine Hase legte seine Pfote auf Ninas Hand und sprach: "Es gibt Tage, die fangen verkehrt an und gehen verkehrt weiter. Aber sie können ein gutes Ende nehmen. Geh nur nach Hause! Ich bin sicher, dass dort schon alle auf dich warten."
"Danke, dass du mir zugehört hast", sagte Nina und sah ihn aufmerksam an. "Du hast überhaupt wunderschöne Zuhör-Ohren. Ich kenne niemand, der so schöne Zuhör-Ohren hat wie du." Da lachte der kleine Hase und freute sich sehr. Als Nina sich getröstet auf den Heimweg gemacht hatte, kehrte er zu den anderen Hasen zurück und schämte sich nie mehr für seine Ohren. Er war jetzt stolz darauf, dass er etwas hatte, das außer ihm niemand besaß.

Das ist ein Osterei

Marion wohnte in einem Hochhaus. Sie wohnte gern dort, weil viele Kinder da waren. Man fand eigentlich immer jemanden zum Spielen. Am Dienstag nach Ostern fuhr Marion mit dem Fahrstuhl aus dem sechsten Stock nach unten. Es war schönes Wetter, und sie freute sich, dass sie noch Ferien hatte. Sie wollte zum Spielplatz. Irgend jemand würde schon da sein. In der rechten Tasche ihres Anoraks steckten zwei Schokoladeneier, eins in Goldpapier war mit Nugat gefüllt, das in Silberpapier mit Marzipan. Der Fahrstuhl hielt im dritten Stock, und ein Junge stieg ein. Er war ungefähr so groß wie Marion, hatte wellige schwarze Haare und sehr dunkle Augen. Die Tür schob sich hinter ihm zu. Es ist merkwürdig, wenn man im Fahrstuhl so dicht beieinandersteht und sich nicht kennt. Man weiß nicht, ob man sich anschauen soll oder nicht.
Marion sah zuerst an dem Jungen vorbei. Über seiner Schulter war der rote Alarmknopf. Den starrte sie an. Aber dann ließ sie ihren Blick weiterwandern und merkte, dass der Junge sie aufmerksam musterte.
Marion gab sich einen Ruck. "Bist du neu hier?" frage sie.
Der Junge nickte. "Wie heißt du?" "Demetrios. Und du?" "Marion. Bist du deutsch?" "Nein, griechisch. Wir kommen aus Saloniki."
Marion nickte unsicher. Sie wusste nicht, wo das war. Der Junge sprach ebenso gut deutsch wie sie. Er sah nett aus. Sie griff in die Tasche und holte das in Goldpapier gewickelte Schokoladenei heraus, das mit Nugat. "Das ist ein Osterei!" erklärte sie feierlich. Demetrios lachte. "Ich bin ja nicht blöd", sagte er. "Und aus dem Urwald komme ich auch nicht." Aber das Ei nahm er an.
Nachmittags guckte Marion im Fernsehen einen Kinderfilm. Da klingelte es. Die Mutter öffnete die Tür. "Hier ist Besuch für dich, Marion!" rief sie.
Marion wollte eigentlich nicht gern gestört werden, aber neugierig war sie auch. Sie lief zur Tür. Draußen stand Demetrios. Er hielt ihr ein buntbemaltes Ei entgegen. "Das ist ein Osterei!" erklärte er feierlich, und dann grinste er. Marion lachte. "Vielen Dank", sagte sie. "Es ist sehr schön. Hast du es selbst bemalt?"
Demetrios nickte. "Wir bemalen immer alle Eier selbst, zusammen mit der ganzen Familie. Aber dieses hier ist von mir."
"Willst du nicht reinkommen?" fragte Marion. "Im Fernsehen läuft gerade ein lustiger Film. Ich kann dir den Anfang erzählen. Nachher können wir noch ein bisschen spielen." Sie hockten sich nebeneinander vor den Fernsehapparat. "Ich bringe euch ein Stück Kuchen", sagte Marions Mutter, als der Film zu Ende war. "Es ist noch Osterzopf da. Wollt ihr Kakao oder Saft?" "Lieber Saft!" antwortete Demetrios schnell. Marion nickte. Sie mochte auch lieber Saft. Nachher spielten sie Mühle. Jeder gewann zweimal. Dann hatten sie keine Lust mehr. "Hast du ein Kartenspiel?" fragte Demetrios. "Ich kann damit zaubern." Marion brachte ihm eins und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Demetrios wusste immer, welche Karte sie gezogen hatte. Dabei ließ sie ihn bestimmt nicht gucken. Einmal zauberte er sogar ein Herz-As hinter ihrem Ohr hervor. Marion war ganz begeistert. Noch ein bisschen später stellten sie fest, dass Demetrios nach den Ferien in dieselbe Schule und in dieselbe Klasse kommen würde wie Marion "Du kannst bestimmt neben mir sitzen", sagte sie. "An unserem Tisch ist noch ein Platz frei".
Demetrios war froh. Das konnte man sehen. "Ja, gern. Es ist nicht schön, wenn man neu ist und niemand kennt." "Ich weiß!" sagte Marion. "Wir sind auch erst im letzten Herbst hier eingezogen. Da war ich neu in der Klasse."
"Hat dir niemand ein Osterei geschenkt?" Marion lachte. "Im Herbst gibt es doch keine Ostereier!" Demetrios lachte auch. "Ein Glück, dass jetzt Frühling ist!"

Die Osternacht

Wir alle stapften nachts zur Kirche. Mitternacht. Stille. Nur die Klappern hörte man von Ferne. Die Glocken kamen erst während der Osterfeier zurück aus Rom. Wir hatten in der Hand eine Kerze. Versammelten uns alle im Dunkeln vor der Kirche! Vor Müdigkeit und auch Kälte, fror ich, trat von einem Fuß auf den anderen, bis der kleine Holzstoß angesteckt wurde vor der Kirche:
Das Feuer, das Osterfeuer - im Dunkel der Nacht. Das Knacken des Feuers hinein in die Stille.
Still zogen wir in die Kirche, entzündeten alle unsere Kerzen - eine lange Lichterschlange, die sich in das Dunkel des unbeleuchteten Kirchenraumes zog! Das Feuer war entzündet, das Wasser wurde geweiht. Plötzlich das Licht, die Glocken, Gesang, Orgel. Der Ausruf des Priesters "Halleluja, Jesus lebt."
In diesem Augenblick freute ich mich. Was Ostern bedeutet, wissen wir alle: Neues Leben, neuer Anfang, neues Licht. Hier war es. Hier fand es statt. Es dauerte lange in der Kirche.
Wir zogen stumm, müde und doch voller Freude nach Hause durch die stille Nacht. Am Horizont zeigte sich schon das aufsteigende Licht der Morgendämmerung. Wir legten uns hin bis zum Ostereiersuchen am Morgen.

Gute Freunde

So ein prächtiger Frühlingstag! Die Sonne zog alle hinaus ins Freie, hinaus auf die grünen Wiesen: Dort sprossen die Gräslein, dort hüpften die Häslein. Nur Tom hüpfte nicht. Er saß auf einem Hocker in der Werkstatt, bepinselte Eier und ärgerte sich fürchterlich über alle Welt - und im Besonderen über Tante Polly.
Ihre Worte klangen ihm noch in den Ohren: "Am Dienstag wolltest du deine Ostereier am Mittwoch bemalen. Am Mittwoch war die Rede von Donnerstag und am Donnerstag hast du es auf Freitag verschoben. Heute ist Freitag. Schönes Wetter hin, Ballspielen her: heute erledigst du deine Aufgaben. Ende der Durchsage."
Jetzt hockte Tom also vor einem großen Korb weißer Eier und schwang verdrossen seinen Pinsel. Er malte ein paar fade grüne Kreise, machte drei, vier blaue Tupfer. Fertig. Dann zählte er nach: Herrje, erst sieben bunte Eier. Und noch 93 weiße. Dabei saß er schon so lange hier. Mutlos drehte Tom das nächste Ei in seinen Pfoten.
Doch plötzlich wurde er lebendig. Vergnügt pfeifend hielt er das nächste Ei ins Licht, kniff ein Auge zusammen, setzte sorgfältig den Pinsel an und malte mit größter Hingabe einen schönen blauen Kreis. Der Grund für diese erstaunliche Veränderung hieß Rüdiger. Das war das größte Lästermaul weit und breit. Rüdiger kam eben um die Ecke gebogen und spähte durchs Fenster in Toms Werkstatt. "Na, großer Meister, immer fleißig, was?" "Moment", murmelte Tom, als wäre er ganz in die Arbeit vertieft. Sorgfältig wählte er einen neuen Pinsel aus. Er mischte aus Blau und Gelb ein wunderschönes Grün und zog einen zweiten Kreis ums Ei. "Ach, du bist es, Rüdiger!", sagte Tom dann. "Hast du dieses Grün gesehen? Dieses Grün, aus Blau und Gelb gemischt?"
Rüdiger steckte den Kopf durchs Fenster. Verblüfft kratzte er sich hinter den Löffeln. "Du willst doch nicht behaupten, du machst das freiwillig?", fragte er spöttisch. "Eier bepinseln, wenn draußen die Sonne scheint? Das hat dir deine Tante Polly eingebrockt, gib's zu!! "geh mir aus der Sonne!", sagte Tom. "Heute ist perfektes strahlendes Sonnenlicht. So was gibt's nur alle hundert Jahre!"
Rüdiger zog den Kopf zurück und tauchte in voller Größe in der Tür auf. Mit offenem Mund sah er zu, wie Tom eine wunderschöne gelbe Spirale rund um das ganze Ei zog. Stolz hielt Tom sein Werk hoch. "Na"? "Und das hat dir Doch deine Tante Polly eingebrockt!", maulte Rüdiger. Tom tat, als hätte er nichts gehört. Er tauchte den Pinsel in ein leuchtendes Blau und Zog ihn über das Weiß eines neuen Eies. "Wie der Himmel über schneebedeckter Erde", sagte er. Jetzt wurde es Rüdiger zu bunt. "Lass mich auch mal!", bat er und griff nach Pinsel und Ei.
"Pfoten weg!", rief Tom. "Aber ich kann das auch. Da ist doch nichts dabei!, sagte Rüdiger. "Ich geb´ dir auch eine Möhre dafür!" Endlich war Tom einverstanden. Rüdiger klemmte die Zunge zwischen die Zähne und fing behutsam an zu pinseln. Er machte es erstaunlich geschickt. Tom stand daneben und freute sich diebisch. Doch natürlich ließ er sich nichts anmerken. Im Gegenteil. Er mäkelte an den Farben herum, an den Strichen und an jedem kleinen Ausrutscher. Rüdiger strengte sich noch mehr an. Schon hatte er das zweite Ei in Arbeit, für eine zweite Möhre.
Als er eben mit dem dritten Ei begann, da tauchten Olga und Elga auf, die beiden Zwillinge. Im Schlepptau hatten sie ihren kleinen Bruder Maxi. Der musste die Schnur zum Seilspringen tragen, die Bälle und die Tasche mit all den Sachen zum Essen für ein Picknick am Bach.
Als sie Rüdiger erblickten, blieben sie wie angewurzelt stehen. Noch nie hatten sie ihn mit so viel Eifer bei der Arbeit gesehen.
"Ruhe!", rief Rüdiger, bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte. "Künstler an der Arbeit! Geht mir aus der Sonne!"
"Aber wir wollten doch heute gemeinsam..."
"Moment!", rief Rüdiger. Er setzte zu einem schwierigen dottergelben Wellenstrich an und da musste man gut Acht geben. "Es ist das Licht heute", erklärte er. "Die helle Sonne, seht mal, die holt die Farben richtig toll raus."
Olga und Elga und der kleine Maxi guckten eine Weile hin und dann sagten sie, dass sie es jetzt auch sähen. Olga und Elga wollten auch mitmalen und zwar unbedingt. Leider hatten sie keine Möhren. Aber sie versprachen Tom ihm bis zu den großen Ferien bei allen Schularbeiten zu helfen. Tom brummte "hmm" und "na ja" und legte nachdenklich die Löffel über Kreuz. Dann sagte er "Also gut." Olga und Elga machten sich eifrig ans Werk. Tom spazierte hin und her und lobte dieses Ei und kritisierte jenes. Dann setzte er sich zum kleinen Maxi hinaus in die Sonne. Der verstand das alles nicht.
"Zu Hause rühren sie keinen Finger", erzählte er. "Aber hier sitzen sie in der Werkstatt. Kapier ich nicht."
"Dafür bist du noch zu klein", meinte Tom. "Komm, lass mal sehen, was du zum Essen mithast!"
Tom und Maxi aßen sich satt. Danach machten sie ein Schläfchen. Dann spielten sie Federball. Und dann waren auch schon alle Eier schön bemalt. "Das war ein feiner Zug von dir, Tom!", sagte Rüdiger. "Die Möhren bringe ich morgen vorbei."
"Vielen Dank!", riefen auch Olga und Elga, bevor sie mit Maxi weiterzogen. "Gern geschehen", antwortete Tom Dann holte er Tante Polly um ihr zu zeigen, dass er fertig war.
Tante Polly kam aus dem Staunen nicht raus. "Alles an einem Nachmittag? Und ganz allein?"
"Nicht ganz allein", gab Tom zu. "Ein paar gute Freunde haben mir geholfen."

Das Ostertier

Es ist bestimmt ein paar hundert Jahre her oder gar länger, da wusste man noch nicht so recht, wer den Kindern zu Ostern die Ostereier bringen sollte. Deshalb kamen die Tiere des Waldes, des Feldes und des Bauernhofs zusammen um das Ostertier zu wählen.
"wir, wir, wir!", riefen sie alle.
Es war ein schrecklicher Lärm. Also, einer nach dem andern!

"Wir", so riefen die Schnecken,
"wir kennen alle Plätze,
wir können alle Schätze
als Osterschnecken
am besten verstecken!"

"Und wenn ihr damit fertig seid, ist es bestimmt schon Weihnachten", bellten die Hunde. "Osterschnecken, so was Dummes!"
Da schlichen die Schnecken beleidigt davon.
Die Hunde aber richteten sich stolz auf und riefen:

"Osterhunde, flink und schlau,
wir sind nicht so faul!
Tragen die Eier im Maul
und legen sie ins Nestchen, wau!"

"Und bei 'wau' lasst ihr sie fallen und fresst sie auf", grunzten die Schweine. 
"Osterhunde! Unerhört!"
Da kniffen die Hunde den Schwanz ein und machten sich davon.

"Vertrauet uns Osterschweinen!
Vielleicht etwas dick,
dafür österlich schick.
Wir sind das Feinste vom Feinen!"

"Und wer soll die schönen bunten Eier noch anfassen, wenn ihr sie im Schlamm gewälzt habt?", gackerten die Hühner. "Nicht mit uns! Osterschweine, das ist doch lachhaft!"
Da trollte sich die Schweine heim auf den Hof.

"Wir Osterhühner,
wir nämlich hingegen,
verstehen was vom Leben
und wissen, wie man Eier versteckt!"

"Und dann setzt ihr euch womöglich darauf und wollt sie ausbrüten", muhten die Kühe. "Osterhühner, Unsinn!"
Da scharrten die Hühner verlegen und gingen heim.
Doch wie den Osterschnecken, den Osterhunden und den Osterschweinen, so ging es auch den Osterkühen. Man befürchtete, sie würden die Ostereiernester schließlich zertrampeln.
Die Rehe waren zu nervös um als Osterrehe auch nur einen geraden Pinselstrich zu machen.
Die Tauben würden als Ostertauben die Eier ganz bestimmt fallen lassen. Denn sie ließen ja auch sonst einiges fallen.
Die Fische waren zu nass als Osterfische.
Die Gänse würden als Ostergänse ihren Schnabel nicht halten können und alles verraten.
Die Katzen würden als Osterkatzen mit den Ostereiern bloß herumspielen und sie durch die Gegend rollen lassen. Und so ging es auch den übrigen Tieren. Alle waren sie beleidigt und flogen und trotteten, schwammen und watschelten nach Hause.
"Wir, wir, wir!", riefen am Schluss noch die Hasen.
Dann sahen sie sich verwundert um. Da war kein anderes Tier mehr, das "Nein! Blödsinn!" oder Ähnliches rief. Da war sonst überhaupt niemand mehr.
"Ooooosterhaaaase!", rief einer von ihnen. "Osterhase, das klingt doch gut!" Die anderen horchten und nickten schließlich begeistert. Sie fassten sich fröhlich an den Pfoten und tanzten im Kreis und sangen:

"Wir sind die Osterhasen
mit unsren weichen Pfoten
und unsren süßen roten,
sanften Schnuppernasen.
Es leben hoch wir Osterhasen!"

Die große Fino Schokoladenfabrik

Niemand konnte sagen, woher er gekommen war. Plötzlich stand er mitten auf einer Lichtung im Wald - dort, wo sich die wilden Hasen treffen. Sein Fell schimmerte golden und silbern, seine Ohren trug er stolz erhoben und das Blitzen seiner Augen flößte selbst dem wildesten Hasen Respekt ein. Allen war klar: er war ein Osterhase!
Wilde Hasen sind ein eigenes Vok. Mit den Osterhasen haben sie nicht viel zu tun.
Wilde Hasen sind stolz auf ihr wildes Leben, sagen sie. Niemals, sagen sie, würden sie freiwillig harte Eier bunt bepinseln und in Körben zu den Menschenkindern trage. Sagen sie. Aber natürlich wäre jeder wilde Hase gern einmal ein Osterhase. Wenigstens einmal im Leben.
Manchmal wird ein wilder Hase mit einem Osterhasen verwechselt. Wenn zur Osterzeit Menschen den Wald durchstreifen, dann heißt es: "Guck mal, der Osterhase." Das schmeichelt dem wilden Hasen natürlich. Und wenn er eitel genug ist, macht er Männchen und lässt sich als Osterhase bewundern...
Plötzlich stand nun also dieser große, unerhört glänzende Osterhase auf der Lichtung des Waldes. Stumm starrte er in die Runde. Die wilden Hasen waren plötzlich zahm wie Kaninchen. Sie rückten enger zusammen. Einer von ihnen, Hugo mit Namen, fasste sich ein Herz. Er trat vor und räusperte sich noch einmal und sagte endlich: "Willkommen bei uns im Hasenwald!"
"Willkommen im Hasenwald!", riefen die wilden Hasen, erfreut darüber, dass es etwas zu tun gab.
Dann war es wieder still. Verzagt saßen die wilden Hasen vor dem mächtigen, strahlenden Osterhasen. "Womit können wir dienen?", fragte Hugo.
Der Osterhase schwieg.
"Purzelbäume gefällig?" "Au ja, Purzelbäume!", schrieen die wilden Hasen. Über Purzelbäume würde er sich bestimmt freuen. Also purzelten sie wild durcheinander. Aber der hohe Herr Osterhase verzog keine Miene. "Vielleicht will er Möhren", schlug Willi zaghaft vor und hielt ihm eine unter die Nase. Der hohe Herr schnupperte nicht mal. Doch Willi hatte etwas gesehen. "Auf seiner rechten Pfote", flüsterte er, "steht Fino Schokoladenfabrik." "Fino Schokoladenfabrik!" Ehrfurchtsvoll ging der Name reihum. "Was für ein würdiger Name. So lang und so schwierig!" Gut zu wissen, wie der hohe Herr Osterhase hieß. Aber was weiter? Es war schon fast Mittag und die wilden Hasen wollten nicht ewig auf der Lichtung warten. Doch man konnte Herrn Fino Schokoladenfabrik auch nicht alleine lassen. Schließlich blieb Willi zur persönlichen Betreuung des Herrn Fino zurück. Denn er kannte ihn am besten von allen. Willi setzte sich zu Herrn Finos Füßen, bereit ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Aber der blieb stumm. Die Sonne brach durch das Geäst; es wurde Mittag. Und es wurde heiß auf der Lichtung und immer heißer.
Plötzlich fuhr Willi hoch. Herr Fino hatte sich bewegt. Sein rechter Löffel bog sich sanft nach unten. Dann der linke. Willi stand wie vom Donner gerührt: Was war das? Herr Fino sank in sich zusammen. Alles an ihm blieb blitzend und hell, doch sein Haupt schien kleiner zu werden, die glänzende Schnauze drückte sich nach innen und die strengen starren Augen rückten zusammen: Herr Fino schielte plötzlich fürchterlich. "Er schmilzt!", schrie Willi verzweifelt. "Heilige Mohrrübe, der schmilzt mir weg wie ein Schneemann!" Aber da war nichts mehr zu retten. Herr Fino schmolz weiter. Und wo jetzt auch noch die Hülle aufriss, quoll eine warme duftende Masse heraus. Willi schnupperte. Und schnupperte. Und plötzlich vergaß er all seine Pflichten. Herr Fino schmeckte ausgezeichnet. Am Abend fanden die wilden Hasen einen Willi, der mit verklebter Schnauze neben einer gold- und silberglänzenden Kugel hockte. Das war nämlich alles, was von Herrn Fino übrig geblieben war. Willi hob die Pfote und gebot Schweigen. Er rief: "Herr Fino Schokoladenfabrik hat uns verlassen. Es hat puff gemacht und weg war er." "Wie hat es gemacht?", fragte der schwerhörige Theodor. "Puff!", wiederholte Willi. "Puff und er war fort. Zurückgelassen hat er nur diese glänzende Kugel, mit der man prima Fußball spielen kann."
Ob ihm die wilden Hasen wirklich glaubten? Nun, sie waren vor allem froh, dass die unheimliche Begegnung ein Ende hatte. Das war das Wichtigste. Als Willi vorzeigte, wie man einen Elfmeter schießt, da hatten sie die Herkunft des Balles auch schon wieder vergessen. Und so sollten sie nie die Wahrheit über den Schokoladenhasen erfahren, den ein wirklicher Osterhase auf der Waldeslichtung vergessen hatte...

 

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