Ich hatte den ganzen Abend wieder mal gehustet und konnte auch nicht
schlafen. In der Früh ging es weiter, ich hustete und dann dachte ich
mich trifft der Schlag. Ich hustete Blut....
Ich stand im Badezimmer, ich war wie gelähmt. Zigaretten, rauchen, warum
nur ich, warum muss mir das passieren. Ich will noch nicht sterben, ich
habe doch noch mein ganzes Leben vor mir.
Ich sagte zu niemanden ein Wort, rauchte die nächsten drei Stunden keine
Zigarette, doch der Drang war so übermächtig das ich natürlich wieder zu
dem geliebten Glimmstengel griff und mir beim ersten Zug fast die Lunge
aus der Seele hustete.
Wie ich diesen Tag überstanden habe, frage ich mich lieber nie mehr, es
war der schlimmste seit langem. Am nächsten Morgen, dasselbe Spiel,
ich hustete wieder, natürlich auch diesmal war wieder Blut dabei. Ich
dachte gestern noch, wahrscheinlich hatte ich mich nur getäuscht.
Nein, hatte ich nicht, es war Blut.
Ich litt ganz grausam unter Atemnot. Meine Lungen pfiffen und rasselten,
so jedenfalls kam mir die Geräusche vor. Ich dachte ich ersticke.
So, der nächste Schritt war der zum Telefon, einen Termin mit dem
Arzt ausmachen. Ich sah aus wie eine Leiche, hatte natürlich die ganze
die ganze Nacht kein Auge zu gemacht.
Wie ein Häufchen Unglück sass ich nun da im Sprechzimmer vor dem Arzt.
Ja, ja ich weiss doch das Rauchen nicht gesund ist, ich weiss es. Es
Röntgenaufnahmen gemacht und all der Kram der notwendig war.
Untersuchungen am laufenden Band.
Ja, es war was zu sehen auf der Lunge, muss aber erst ausgewertet werden.
Das hiess für mich wieder Ungewissheit und warten. Ich bekam einen
Inhalator, verschiedene Medikamente ein freundliches auf Wiedersehen in
einer Woche und stand auf der Strasse. Mir war richtig schwindelig.
Eine Woche warten - den Rat sofort das Rauchen aufzuhören -
eine Woche Ungewissheit - keine geliebte Zigarette mehr - mir
liefen die Tränen über mein Gesicht, ich spürte das Nass meine
Wangen runter laufen, ich wollte nicht heulen, das kam von ganz
allein. Ohnmächtigkeit, Wut, Traurigkeit.
Endlich erneuter Termin beim Arzt. Das klärende Gespräch, endlich Gewissheit.
Ich erfuhr, dass die Schatten auf meiner Lunge alte Narben waren, nichts
frisches, auch die Stelle auf der linken Seite der Lunge, kein Krebs. Mir fiel
ein Stein von meinem Herzen - ich musste nur schlucken, sagen konnte ich nichts.
Ich hörte den Bescheid und wusste, wie dankbar ich sein musste- kein Lungenkrebs
-nach all dem rauchen, all dem was ich meiner Lunge in Jahren angetan habe. Ich
habe Bronchialasthma und zwar ein ziemlich schlimmes, wie sich ausserdem rausgestellt
hat. Das äussert sich eben in der Atemnot die ich habe, den schlimmen Hustenanfällen,
da muss mir dann auch eine Ader geplatzte sein, deswegen der Bluthusten.
Ich verliess die Praxis, fühlte mich wie neugeboren. Eines weiss ich, nie wieder werde
ich eine Zigarette rauchen.
Ich fahre seit dem jeden Tag eine Stunde und mehr mit meinem Mountainbike. Betreibe weiter-
hin all den Sport den ich liebe, es geht langsam wieder aufwärts. Ich bekomme besser Luft.
Kein rasseln und pfeifen mehr wenn ich atme.
Ich bin nun sehr froh und glücklich. Seit 1 3/4 Jahren habe ich nun keine Zigarette
mehr angefasst. Es fällt mir schwer, ja - auf meine geliebten Zigaretten verzichten zu müssen,
aber ich, weiss wofür...
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