Tränentropf
Wie eine Träne mir offenbart
Ist sämtlich Dasein geschwunden
Der Tränentropf rinnt mein Antlitz hinab
Über erblichene Wangen
Sie stahl sich aus den Augen
Die zu lang Gefangenschaft über sie verhängten
Und die Tarnkappe für das Angesicht der Welt
Nur der Blinde sieht
Welches Wort einzig der Taube vernimmt
Nun sei sie frei
Ein Tropfen ergossen lieblicher Sehnsucht
Zeigt sie sich unmaskiert der Einsamkeit meines Zimmers
Dessen Wände mich gefangen halten
Dass ich schon jetzt die Enge meines Sarges spüre
Spüre, wie ein Regentropf
Holz und Erde durchdringen meine Bleiche zu küssen
Nur der Blinde sieht
Welches Wort einzig der Taube vernimmt
Die Träne
Vermag nur sie mir den Pfad des Vergehens zu weisen
Hinaus in das Treiben der Flocken sommerlichen Schnees
Welcher das Land mit weißen Laken bespannt
Die einem Tag den Schlaf gebieten
Und als elfenbeingehauene Hände
Den Gral für meine Träne darbieten
Nur der Blinde sieht
Welches Wort einzig der Taube vernimmt
Willst du nicht fallen von meinem Kinn
In den Kelch der Geborgenheit
Nein
So wird dich auch niemand bewahren
Leidgeborener Tränentropf
Um dich mit sanften Lippen in sich aufzusaugen
Und den sehnsuchtsbrennenden Durst zu stillen
Nur der Blinde vermochte zu sehen
Welches Wort der Taube vernahm ...
Vermächtnis
Seien die Augen schon so lang ohne Blick
Getrübt der fließenden Tränen
Seit mehr als einem Jahr
Bäche die Wangen hinabstürzend
Ohne je gesehen
Ohne je berührt zu werden
Sei das Lachen schon so lang ohne Klang
Zerbrochen der Ton
Seit mehr als einem Jahr
Nur ein Seufzer wohnend in der Kehle
Ohne je gehört
Ohne je verstanden zu werden
War die Berührung schon so lang ohne Wärme
Nach Halt suchend
Seit mehr als einem Jahr
Sei deine vertraute Hand wohl gespürt
Mit dem Versprechen der Verbundenheit
Mit meiner Lüge
Eines Blickes
Eines Lachens
Ausgeschlagen
Mondennacht
In einer Mondennacht wurdest du geboren
Sie schien auf Dich herab
und du erkanntest
wer sie war
wer sie ist
und
wer sie immer sein wird
Du sahst sie und du wußtest wer du bist
Du bist ihre Priesterin
Du trägst voller Stolz ihren Namen
denn sie ist ein Teil von Dir
Warum??
Kann nicht mehr schlafen,
nicht mehr denken.
Kann nicht mehr essen,
nicht mehr trinken.
Es gibt für mich nur eine Frage: Warum?
Ich dachte ich hätte dich vergessen,
würde dich nicht mehr lieben,
wäre offen für andere menschen.
Es gibt für mich nur die eine Frage: Warum?
Als ich dich wieder sah,
war alles wieder da,
seit dieser Zeit quält mich nur ein Gedanke:
Warum?
Warum kann ich dich nicht vergessen
warum liebe ich dich noch immer,
warum können wir nicht nur gute freunde sein?
WARUM?
Der Magier
Hocherhoben über allem
Weise
Undurchschaubar
Stark
Das wahre Licht
Im Meer der Lichter
Die Kerze
Im hellerleuchtetem Saal
Genialer Verstand getrieben von Sehnsucht,
Von Einsamkeit.
Verlacht von der Wahrheit
Verlacht vom Herzen.
Von Angst getrieben
Von der Wahrheit verfolgt
Liegt in der warmen Sicherheit des Lebens,
Der allgegenwärtigen Macht,
Das Wissen der ehrlichen Existenz.
Erschaffen um zu träumen
Und Träume leben zu lassen,
Erhört von den Göttern
Und dennoch ganz allein.
Tränen des Herzens
Siehst du die Sterne heute Nacht?
Und wie schön der Vollmond lacht?
Erinnerst du dich an letztes Jahr?
Meine Gedanken daran sind noch so klar.
Damals war dein Herzschlag noch so laut
Dein Ende: Hab’s bis jetzt noch nicht verdaut.
Die Nacht stahl dich von heute auf morgen
Oh, ich wünscht‘, ich wär‘ mit dir gestorben.
Doch du ließt mich zurück, ganz allein
Hatte niemanden, der mich hielt‘ wenn ich wein‘.
Und so musst du diesen Schritt verstehen
Denn ich wünsch‘ mir zu dir zu gehen.
Siehst du den Dolch in meiner Hand?
Mein Herz wird ihn führen, nicht mein Verstand.
Hoff‘, du hast mich noch nicht vergessen
Ich bin von meiner Liebe noch immer besessen.
Auf die Erde tropft gleich mein Blut
Glaub‘ mir, dafür braucht man keinen Mut
Nur ein Herz, welches weint
Und jede Träne ernst meint.
So heb‘ ich nun den Dolch in die Luft
Und atme ein des Todes süßen Duft.
Mein Geliebter, gleich wird‘ ich bei dir sein
Und mein Herz hört endlich auf zu wein’n.
Todeskuss
Knie vor mir nieder !
Schließe deine Augenlider !“
Obwohl sie die Augen niederschlug,
war ihre Demut nur Betrug
Flammen in ihrem Innersten loderten,
denn unter der Erde ihre Liebsten vermoderten
„ Wie haben sie dich geschlagen in ihren Bann ?
Wieso klagst du mich nun an ?
Warum mussten sie durch deine Hand sterben ?
Ihr Blut deine Klinge färben ?“
Während sie sprach war ihr Blick weiterhin zu Boden gerichtet,
sie sich in Starre aus Eis geflüchtet
Er erhob sein Schwert gegen sie
„ Du kannst mich nicht töten. Nie !“
Doch die Augen geschlossen, den Kopf gesenkt -
in dieser Haltung sie den Tod empfängt
Sein Schwert verletzt sie schwer
Ihre Augen werden blicklos und leer
Doch ihr Leben ist noch nicht vorbei,
noch ist ihre Seele nicht endgültig frei
Sie muss den Tod ihrer Lieben rächen
Ihre Liebe muss sich mit seinem eigenen Schwert erstechen
Ihre Stimme, kaum hörbar aber dennoch klar:
„ Du weißt, dass ich dein Opfer war ...“
Der Traum vom Wir
Ich sehe Dich vor mir -
Ein Gefühl stärker als Liebe,
mehr als Verlangen,
tiefer als einfach nur im Herzen,
größer als Sehnsucht,
mehr als Vertrauen,
heißer als Begehren,
schöner als ein Traum,
mehr als der Wunsch auf Zusammensein,
nicht einfach nur ein ich will dich,
sondern der Wunsch nach Ewigkeit
Ich öffne die Augen,
sehe nicht Dich, sondern in die Dunkelheit.
Was bleibt ist unendliche Traurigkeit,
denn Du bist so unerreichbar.
Was bleibt ist zerfressender Leere,
denn ich kann Dich nicht fühlen.
Was bleibt ist unstillbare Sehnsucht,
nach Dir, Deinen Berührungen, Deiner Nähe.
Was bleibt sind Gedanken,
Gedanken, die mir den Verstand rauben,
Gedanken, die mir meine Hilflosigkeit zeigen,
machtlos es zu ändern,
zu schwach um diese Gedanken zu verdrängen,
kraflos, leer, kalt, einsam!
Doch du gibst mir die Kraft, das zu sein,
was ich sein muß -
aber stark genug zu wissen,
daß es sich lohnt zu warten,
auf den Tag zu warten, an dem wir Eins sind,
den Tag, an dem die Traurigkeit uns verlassen
wird, den Tag, der der Tag sein wird,
an dem die Liebe über Dunkelheit und die Trauer siegt,
der Tag an dem alle Wünsche in Erfüllung gehen,
der Tag, an dem es nur noch ein wir geben wird,
ein Tag der Bedingunslosigkeit - Der Tag unserer Liebe
Abschied
Ich berühre deine kalte Haut
so bleich und kalt
doch so vertraut.
Ein letztes Mal seh ich dein Gesicht
Die Träne im Auge,
ich vergess sie nicht
Niemals werd ich dich vergessen
Ich liebe nur dich
Will Niemand` an dir messen
Niemals werd ich einen anderen küssen
ohne traurig,
an dich denken zu müssen
doch hilft kein bitten und flehn
Ein stechender Schmerz
Du sollst nicht gehn
beherrscht mein Herz
Ein letzter Kuss
Geh nicht! -
Ich muss!
und schon verschwindest du im Licht
Es war der Hass
Der mich lehrte dem Leben ins Gesicht zu Blicken
Es war der Hass
Der mir die Kraft gab
Dem Leben die Scheinheilige Maske herunterzureissen
Es war der Hass
Der mich lehrte meinen Freunden ins Herz zu sehen
Und den Feind darin zu erblicken
Es war der Hass
Der mich lehrte
Meine Feinde für ihre Oberflächlichkeit zu bemitleiden
Es war der Hass
Der mich lehrte
Das der Tod besser ist als dieses Leben
Treppe des Lebens
Ich bin gestürzt
Auf halbem Wege nach oben bin ich gestürzt
Die Treppe wollte ich erklimmen
Ausgerutscht auf einem kleinen Moment der Sorglosigkeit
Ich habe mich selbst zu fall gebracht
Ein kleiner Fehler und nun liege ich am Fuss der Treppe
Ich habe Angst aufzustehen
Die erste Stufe scheint so hoch
So unerreichbar
Höher als beim ersten mal
Wenn ich die Kraft nicht aufbringe den ersten Schritt zu tun
Werde ich auf ewig hier liegen bleiben
Meine Trauer und mein Schicksal
Kann ich nicht hinter mir lassen
Denn dort ist nichts ich bin ganz hinten
Die Schmerzen brauchen mich nicht mehr einzuholen
Denn ich bin in sie hineingefallen
Weiss du noch...
Kannst du dich erinnern wie es war...
Kannst du die Bilder vor dir sehen...
Weißt du noch was wir träumten...
Weißt du noch was wir taten...
Denkst du noch die selben Gedanken...
Weißt du noch wie wir liebten...
Weißt du noch wie wir hassten...
Weißt du noch wie wir uns freuten...
Denkst du öfters daran wie wir zusammen lachten...
...Als wir noch glücklich waren
So lange ist es her
Wir sind erwachsen
Und sehen uns selbst
Wie wir in den trüben Wassern der Schmerzen ertrinken
In den Schmerzen die wir uns selbst zugefügt haben
Letzter versuch
Wenn ich es noch einmal versuche
Wenn ich es noch einmal schmecke
Wenn ich noch einen Schluck trinke
Ist es vorbei
Das Entscheidende vermag mich zu Heilen
Doch ich habe es über
Auch nur noch einen lausigen Schritt zu tun
Weder vor noch zurück
Ich bin dort angelangt
Dort an der Grenze die ich nicht zu überschreiten vermag
Körperlich ist es leicht lächerlich sogar
Aber geistig...
Ich kann nicht mehr
Besser ist es hier zu bleiben
Wo niemand mich herunterdrücken kann
Denn ich bin schon ganz unten
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