Das Wort "Advent" kommt aus dem lateinischen: "Die Ankuft"
Die Adventszeit ist seit Gregor dem Großen die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Schon in der Niederschrift des Konzils von Saragossa im Jahre 380 wurden die frühchristlichen Gläubigen angehalten, sich während des Advents (lateinisch „die Ankunft“) auf die Geburt Jesu Christi vorzubereiten. Damals richtete man sich jedoch noch nicht am 24. Dezember als dem Tag der Geburt des Heilands aus, sondern am 6. Januar, dem Tag der Erscheinung des Herrn.
Für die Kinder ist die Adventszeit wichtig, denn in der gemütlichen, anheimelnden Atmosphäre der Familie kann so recht die Vorfreude auf das Weihnachtsfest entstehen. Kein Kind wird es je vergessen, wie es war, wenn man heimlich mit roten Backen den Wunschzettel schrieb, wenn Mutter zur Probe die ersten Plätzchen backte, den Schmuck des Weihnachtsbaums einer letzten Prüfung unterzog oder die Weihnachtskarten schrieb.
Der Adventskranz
Der Adventskranz, ursprünglich mit 24 Kerzen bestückt ist uns in der heutigen Version mit 4 Kerzen (für jeden Adventsonntag 1) einer der beliebsten Begleiter durch die Adventszeit.
Den Adventskranz sieht man in verschiedenen Versionen:
Ein geschmückter Kranz aus Tannen, Weidenzweigen, Moos oder aus Kunststoff, Glas oder Metall. Auch eine große Wurzel wird in manchen Familien geschmückt und mit Kerzen versehen aufgestellt.
Schon in der Antike kommt der Kranz als Siegeszeichen vor. Geht man den Spuren der wenig mehr als hundertjährigen Geschichten des Adventskranzes nach, so stößt man auf den evangelischen Theologen Johann Wichern(*1808, +1881), den Begründer und Bahnbrecher der Inneren Mission, der 1833 in Hamburg-Horn das 'Rauhe Haus' gründete. Dort brannten auch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die ersten Adventsleuchter.
Am 1. Advent des Jahres 1838 bezeugen die Tagebücher von Johann Wichern die Benutzung von kranzförmig aufgestellten bunten Wachskerzen für eine Andacht.
Ab 1840 wurde im Rauhen Haus jedes Jahr im Advent eine Andacht gehalten. Dann versammelten sich alle Zöglinge und Pfarrer im Betsaal, Wichern erzählte von Advent und Weihnachten. Sie sangen auch viele Lieder. Weil jeden Tag eine Kerze angesteckt wurde, hieß die Andacht Kerzenandacht. Jeden Tag kam eine Kerze mehr hinzu. 24 Kerzen standen auf einem großen Holzreifen, der an einem Kronleuchter aufge- hängt war. Jeden Tag bis Weihnachten wurde eine weiter Kerze angezündet am 24. Dezember brannten alle 24 Kerzen.
1851 wurde der Holzreif schon mit Tannenzweigen als Zeichen für das Leben. So hing vor über hundert Jahren im Rauhen Haus in Hamburg der erste Adventskranz.
Allmählich hat sich die Sitte des Adventkranzes dann von Norddeutschland weiter verbreitet. Dieser Brauch wurde auch von evangelischen Familien fortan sofort übernommen. Nach dem 1. den Weltkrieg hat u. a. die Jugendbewegung dem Adventskranz zu seiner heutigen Verbreitung verholfen.
1925 hing 1 Adventkranz zum 1. mal in einer katholischen Kirche in Köln (Deutschland) mit 4 Kerzen, seit 1930 fortan auch in München. Dieser Brauch verbreitete sich bis heute weltweit.
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