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Die Bulimie ist eine Krankheit die eigentlich in den meisten Fällen im verborgenen geschieht, sie vertrauen sich niemandem an. Doch kommt es mal so weit, dass es Angehörige erfahren, stehen die vor einem Schock. Auch die Anorexie ist eine sehr schwerwiegende Krankheit, aber diese fällt schneller auf. Da die Betroffene sehr schnell abmagern.
Eine Essstörung ist ein gestörtes verhalten zum Essen und zum eigenen Körper. Bulimie ist durch wiederholte Attacken von Heißhunger (Fressattacken), gefolgt von selbst herbeigeführtem Erbrechen gekennzeichnet. In aller Regel spielen sich solche Attacken in aller Heimlichkeit ab. Ein tiefes Schamgefühl nach einer Fress-/Brechattacke ist ein wesentlicher Grund, die Erkrankung auch vor den besten Freunden zu verstecken. Ein weiteres Kennzeichen für die Bulimie ist die fast permanente Beschäftigung der Betroffenen mit allem, was mit Essen, Kalorien, Körpergewicht, Diät und Figur etc. zu tun hat. Bulimische Menschen können unter-, normal- oder auch übergewichtig sein, sie haben jedoch meist ein sehr schlankes Körperideal.
Sie haben eine enorme angst zu zu nehmen, denken, wenn ich zunehme hassen mich alle. mit dem dünn sein wollen sie annerkennung. Sie wollen es den anderen zeigen, sie haben auch was unter Kontrolle, was sie ja aber nicht wirklich haben.
Für Außenstehende wird das Erkennen zusätzlich durch das kollektive Diäthalten besonders bei Mädchen erschwert. Fast alle Mädchen sind mit ihrer Figur unzufrieden und fast genauso viele versuchen sie zu ändern. Bei Mädchen, die in die Pubertät kommen, ist es ‚normal’ eine Diät zu machen.
Natürlich soll dies nicht heißen, dass jeder Diätversuch oder jede übertriebene Sportbetätigung ein Hinweis für eine beginnende Essstörung. Doch dies kann oft der Anfang sein! Sprengt die Diät den normalen Rahmen, wollen der oder die Jugendliche immer mehr abnehmen oder kommt es zu exzessiven körperlichen Betätigungen, sind das die ersten Warnzeichen.
Bulimie beginnt meistens mit einer gewöhnlichen Diät. welche dann mit der zeit nicht mehr unter Kontrolle zu haben ist. Betroffene versuchen nicht nur durch Erbrechen das Gewicht zu halten, sondern auch mit anderen Mitteln wie zum Beispiel: Missbrauch von Abführmittel, zu viel Sport, Fasten oder durch gebrauch von Appetitzügler.
Sie können nur alles oder nichts. Entweder viel essen und erbrechen, oder nichts essen und nicht erbrechen. Sie richten ihre Stimmung nach der Waage. Stehen täglich mehrmals auf die Waage. Sie haben eine selbstwarnehmung sie seien zu Fett, was dann durch abnehmen zu Untergewicht führt, denn die meisten sind nicht dick. Aber es ist schwer, das einer Betroffenen beizubringen.
Doch wenn jemand wirklich gefährdet ist, kommt es neben den Veränderungen des Essverhaltens auch zu Verhaltensänderungen. Essgestörte Menschen ziehen sich immer mehr zurück. Sie unternehmen nichts mehr mit Gleichaltrigen, gehen nicht mehr ihren Hobbys nach und wirken allgemein sehr zurückhaltend und ruhig. Es ist natürlich normal, dass sich gerade in der Pubertät die Interessen ändern und z. B. Hobbys aufgegeben werden, aber bei Essgestörten Menschen ist es meistens so, dass die aufgegebenen Interessen nicht durch andere ersetzt werden. Sie verbringen die meiste Zeit zu Hause und distanzieren sich oft auch von der Familie. Spricht man sie auf ihre Probleme an oder will man sich ihnen vorsichtig nähern reagieren sie oft launisch oder sogar depressiv. Möchte man genaue Informationen zu ihrem Essverhalten reagieren sie abweisend und beginnen zu lügen.
Zu den bisher genannten Warnzeichen kommen ebenfalls Konzentrationsschwäche, fehlende Ausdauer, Nervosität und Unruhe. Trotz allem sind sie meistens besonders ehrgeizig und selbstkritisch. Sie sind sehr gut in der Schule oder im Beruf und setzen sich selbst sehr unter Druck, um die sehr hohen Ziele, die sie sich selbst gesetzt haben, zu erreichen.
Sie haben auch angst es jemandem zu sagen, da sie meinen abgelehnt zu werden, oder nicht mehr geliebt, oder dass sie dieser Person schaden, aber meistens ist es gar nicht so. Doch das sehen sie nicht, und so kommt es meistens zu einer Sozialen Zurückziehung. Sie sagen auch schon Termine ab um nicht essen zu müssen.
Die meisten wollen nicht erbrechen, aber wenn es zu viel war, muss es einfach geschehen, da sie sonst ein viel zu grosses Schulgefühl haben. Und dies führt dann zu Depressionen. Eine Essstörung ist auch oft von Svv begleitet, oder ungekehr. Ist man mal in so was drin ist es sehr schwer wieder davon wegzukommen, wenn das eigentlich Problem nicht behandelt ist. Meistens liegt das Problem nicht nur beim Wunsch dünner zu sein, es sitzt meistens viel tiefer als gedacht. Es kann ganz unterschiedliche Gründe haben.
Man darf aber also nicht vergessen, dass bei einer sich entwickelnde Essstörung nicht nur das Abnehmen die Ursache ist. Wichtiger ist noch, dass hinter jeder Essstörung seelische Ursachen stehen, die sehr individuell sein können.
Wie Anfangs erwähnt ist es schwierig den Beginn einer Essstörung zu erkennen. Verändert sich aber das Essverhalten drastisch und kommt es dazu noch zu hoher körperlicher Aktivität oder verändertem Verhalten, können dies Anzeichen für eine Essstörung sein!
Iss doch endlich mal normal ist der verzweifelte Ausruf vieler Angehöriger von magersüchtigen und bulimischen Mädchen und Frauen.
Sie stehen ihrer Tochter oder Partnerin hilflos gegenüber, wenn diese anfängt zu hungern, mit der Familie nicht mehr am Tisch zusammen essen will, Kalorien zählt, statt Essen zu genießen, heimlich Unmengen verschlingt und dann wieder erbricht oder so stark abmagert, dass ihr Untergewicht lebensbedrohliche Ausmaße annimmt. Die Essstörung wird zu einem Machtmittel gegen die Angehörigen, gegen das diese sich scheinbar nicht zur Wehr setzen können. Dass sie gleichzeitig ein Alarmsignal für die Familie oder Partnerschaft darstellt, dass etwas nicht stimmt, wird lange Zeit übersehen. Dieses etwas ist es eigentlich, um das es geht, doch ist es meist das Letzte, für das sich die Angehörigen interessieren. Statt dessen reagieren sie mit Empörung, Erschrecken oder Ungläubigkeit auf die Tatsache, dass die Tochter/Partnerin unter einer Anorexie oder Bulimie leidet.
Der Umgang mit einer Essstörung stellt Eltern, Geschwister und Partner vor viele neue Fragen. Sie sind konfrontiert mit einer Krankheit, von der sie bisher nichts wussten oder wenn, dann nur durch die Medien oder durch Berichte von anderen Eltern. Aber nun sollen sie selbst betroffen sein! Unsere Tochter bulimisch oder anorektisch, undenkbar! Die Eltern fallen aus allen Wolken, denn bisher war doch alles in Ordnung in ihrer Familie. Die Tochter machte wenig oder keine Schwierigkeiten und sie fühlten sich als intakte Familie. Natürlich gab es immer wieder Schwierigkeiten, aber wo gibt es die nicht?
Verleugnung und Verheimlichung
Bis die Angehörigen von der Esserkrankung erfahren, können Jahre vergehen, in denen die Töchter oder Partnerinnen ihre ESS- Brechanfälle oder ihre Essensverweigerung geheim halten. Da stellt sich natürlich sofort die Frage: Wie kann eine Essstörung, bei der das Mädchen oder die Frau sichtbar abnimmt oder regelmäßig erbricht, im familiären oder partnerschaftlichen Zusammenleben über Jahre hinweg unaufgedeckt bleiben?
Ein Grund ist sicherlich das Unwissen von Eltern und Partnern über Esserkrankungen, weswegen sie gar nicht auf die Idee kommen, dass ihre Tochter/Partnerin eine Bulimie oder Anorexie entwickeln könnte. Darüber hinaus gibt es Mechanismen des Nicht-genau-Hinschauens, Beschönigens, Erklärens, Leugnens und Umdefinierens, die ein Erkennen der Esserkrankung verhindern oder zumindest zeitlich verzögern. Sie wirken zuerst entlastend auf alle Betroffenen: Die Tochter/Partnerin braucht sich mit ihren Problemen nicht auseinanderzusetzen und kann so weitermachen wie bisher, und die Angehörigen müssen sich nicht sorgen. Doch eine Lösung resultiert daraus nicht.
Wut und Hilflosigkeit
Die Angehörigen wollen nach dem ersten Schreck und Entsetzen über die Esserkrankung das Problem so schnell wie möglich in den Griff bekommen, mit dem Ziel, dass die Tochter/Partnerin wieder normal isst, an Gewicht zunimmt und aufhört zu erbrechen. Doch im Laufe der Zeit wird deutlich, dass alle Versuche scheitern und die Kluft zwischen den Angehörigen und der Betroffenen immer größer wird. Die Eltern/Partner versuchen es mit Strenge, mit Gutzureden oder Ignorieren, die Betroffene wird immer unzugänglicher, dünner und unerreichbarer.
Wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind, sich keinen Rat mehr wissen, wie sie ihrer Tochter/Partnerin helfen können und sie immer mehr unter der Krankheit leiden, ist das häufig der Zeitpunkt, an dem sie fachlichen Rat suchen.
Die vorherrschenden Gefühle von Angehörigen essgestörter Mädchen und Frauen sind Hilflosigkeit und verdeckte Wut. Eltern und Partner sind ratlos, wie sie auf die Betroffene eingehen sollen und wie sie sie zu einer Therapie motivieren können.
Denn Eltern müssen zusehen, wie die Tochter sich zu Tode hungert, Partner erleben täglich den gleichen Kampf gegen das Überessen und Erbrechen, der sie abstößt und den sie am liebsten sofort abstellen würden. Die Magersüchtige oder Bulimikerin signalisiert jedoch lediglich: Lasst mich bloß alle in Ruhe, ich habe eure ewigen Ermahnungen und Kontrollen satt. Sie will keine Hilfe, weil jede Unterstützung wie Bevormundung erlebt wird und mit Angst verbunden ist. Ihren Ärger zeigen die Angehörigen in der Regel nicht offen und begründen dies mit der Entschuldigung, dass die Tochter/Partnerin ja krank sei.
Da es schwer ist, Hilflosigkeit und unterdrückten Ärger auszuhalten, flüchten sich viele Angehörige in einen vehementen Aktionismus: Sie informieren sich ständig über Essstörungen; lesen jedes Buch zu diesem Thema; stellen endlos Fragen an Fachleute, was sie tun sollen; reden auf die Tochter ein; fangen an zu kontrollieren, was sie isst; streiten sich mit dem Ehepartner über die zu ergreifenden Maßnahmen und richten ihr Leben immer mehr an der Essstörung aus. Sie sind ganz auf die Magersucht oder Bulimie fixiert und auf den Gedanken, etwas tun zu müssen. Sie können weder von dem einen, noch von dem anderen lassen.
Die Suche nach Schuldigen
Wenn die Eßerkrankung nicht besser wird, beginnen die Angehörigen, Schuldige zu suchen, die für die Bulimie oder Magersucht verantwortlich sind. In der Regel tendieren sie dazu, sich die Schuld für die Erkrankung der Tochter zuzuschreiben. Die vordringliche Frage, die sie sich immer und immer wieder stellen, lautet: Was haben wir nur falsch gemacht?
KRANKHEITSBILD
Gängige Klassifikationskriterien:
- permanente gedankliche Beschäftigung mit Essen und eine
unwiderstehliche Gier nach Nahrungsmitteln
- mindestens 2 Essanfälle pro Woche, einhergehend mit dem
Erleben von Kontrollverlust
- es werden Maßnahmen zur Gewichtskontrolle ergriffen: z.B.
selbstverursachtes
Erbrechen oder Einnahme von Appetitzüglern, aber ebenso
zeitweilige
Hungerperioden und Diäten
- es herrscht eine anhaltende Sorge um Körperumfang und Gewicht
- das Körpergewicht liegt mit Schwankungen im Bereich des
Normalen
Charakteristisch für das Krankheitsbild sind die episodisch wiederkehrenden Heißhungeranfälle. Die Patienten essen bei diesen Anfällen große Mengen hochkalorienhaltiger Nahrungsmittel (Die Kalorienanzahl wird pro Anzahl bei 3000-4000 Kalorien angegeben, in Einzelfällen bis zu 10000 Kalorien).
Gegessen wird in der Regel in aller Heimlichkeit. Zu Beginn ist das Essen noch gewollt, doch es ist typisch, dass sie während des Essens ein Gefühl des Kontrollverlustes erleben.
Das Essen endet, wenn die Kapazitäten erschöpft sind und wird meist durch selbst herbeigeführtes Erbrechen beendet. Das hat häufig den Zweck, eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Die Abfolge von Essen und Erbrechen kann sich mehrmalig wiederholen, bis zur totalen Erschöpfung.
Dem Essanfall folgt meist eine deprimierte Stimmung. Es stellt sich ein typisches Gefühl der Leere ein, das dem Essanfall vorausging. Sie schämen sich für ihr impulshaftes Verhalten.
Scham und Heimlichkeit, Selbstverachtung und Depressivität führen zu einer zunehmenden sozialen Isolation. Die enormen Kosten für Nahrungsmittel bedingen oft finanzielle Schwierigkeiten. Der Verlauf ist meist chronisch. Heißhungeranfälle wechseln sich ab mit Phasen normalen Essens und Phasen restriktiver Diäten. Oft dauert es Jahre, bis sich die Patientinnen um professionelle Hilfe bemühen
Es treten körperliche Folgeerscheinungen als Resultat des gewohnheitsmäßigen Überessens und Erbrechens auf.
HINTERGRÜNDE/ MÖGLICHE URSACHEN
Gewichtsprobleme und Unzufriedenheit werden häufig als bewusstes Motiv für den Einstieg in die Krankheit genannt. Oft erwähnen die Patientinnen Freundinnen, die sich ebenfalls erbrechen oder Medien, die sie auf diese Form der Gewichtsregulation aufmerksam gemacht haben.
Im Vorfeld der Krankheit finden sich häufig Ablösungskonflikte von den Eltern, Beziehungsprobleme oder Trennungen. Aber auch persönliche Erfolge, wie ein bestandenes Examen, sind im Vorfeld der Krankheit festzustellen.
Die Krankheit entwickelt in ihrem Verlauf eine Eigendynamik, und die Auslöser verlieren an Bedeutung. Es genügen dann oft nach außen hin geringfügige Anlässe, um die Symptomatik auszulösen (z.B. wenn etwas nicht auf Anhieb klappt). Solche Situationen werden, ob sie nun real existieren oder nur eingebildet sind, als Kränkung empfunden. Dies löst bei den Patientinnen ungerichtete Ängstlichkeit, Verlassenheitsgefühle oder Wut aus.
Typisch für Bulimiekranke sind starre Norm- und Wertvorstellungen, die die freie Äußerung von Gefühlen nicht erlauben. Darüber hinaus widerspricht es dem eigenen Autonomie-Ideal, bedürftig und verletzlich zu sein. Die Auseinandersetzung mit der Konfliktsituation wird vermieden und mit einem inneren oder äußeren Rückzug beantwortet. Anstelle der Ängstlichkeit und Wut entsteht ein Gefühl der Leere und Entfremdung.
Doch Entlastung durch Nahrungsaufnahme ist nicht möglich, da Gewichtszunahme dem weiblichen Körperideal widersprechen würde. Um die Bedürftigkeit auch in diesem Bereich in ihre Schranken zu verweisen, müssen Strategien zur Gewichtskontrolle entwickelt werden.
Bulimische Patientinnen zeigen sich nach außen eher überangepasst, leistungsorientiert und sehr kontrolliert. Während ihres Essanfalles kommt es zu einem Durchbruch des Impulshaften, wobei das Wissen, den ganzen Vorgang durch späteres Erbrechen wieder rückgängig machen zu können, der einzig feste Punkt der eigenen Person zu sein scheint.
Zu Beginn der Krankheit überwiegen oft lustvolle Aspekte, was sich vor allem in der Vorfreude auf das Essen zeigt. Bedeutsam ist, dass sie diese lustvollen Aspekte letztlich nicht genießen können.
Auslösend sind hier wahrscheinlich die begrenzenden Körpersignale. Das anfänglich lustvolle Erleben des Essens verwandelt sich mit zunehmender Füllung des Magens in eine gegen das Selbst gerichtete Kraft. Das Essen wird mit Gewalt hereingewürgt. Der Vorgang des Erbrechens soll das Ganze ungeschehen machen.
Wenn der Anfall vorbei ist, die letzten Spuren beseitigt, der Rausch vorbei, ist die Betroffene wieder mit sich allein und verspürt Scham, Reue und Einsamkeit. Bulimikerinnen nehmen sich vor, so etwas nie mehr zu tun und haben das Wissen, dass sie diese Erfahrung letztlich mit niemandem besprechen können. Dieser Rückzug legt die Weichen für den nächsten Anfall.
dass Bulimie-Patienten nicht gelernt haben, eigene Bedürfnisse richtig wahrzunehmen und durchzusetzen. Soziale Fertigkeiten sind nicht ausreichend ausgebildet, und wegen ihres geringen Selbstwertgefühls und der Angst, die Zuneigung anderer leicht zu verlieren, richten sie sich übertrieben nach den Forderungen anderer Menschen.
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