Sodbrennen beschreibt eine brennende oder schmerzhafte Empfindung in der oberen Magengegend, die durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Oesophagus) ausgelöst wird. Ein geringfügiger gastroösophagealer Reflux, zum Beispiel nach fettigen Speisen ist physiologisch. Jeder fünfte Mensch verspürt gelegentlich Refluxsymptome. Sodbrennen, welches nur kurz andauert, kann mit Natriumhydrogencarbonat gelindert werden, bei sehr lang andauerndem Sodbrennen siehe unten.
In der Alternativmedizin wird Sodbrennen auch mit einer Übersäuerung des Säure-Basen-Haushaltes des Menschen in Verbindung gebracht.
Die pathologische Form des Sodbrennens heißt Refluxkrankheit oder Refluxoesophagitis.
Die gastro-ösophageale Refluxerkrankung (Sodbrennen, Refluxösophagitis, GERD=Gastroesophageal Reflux Disease) ist relativ weit verbreitet und betrifft mehrere Millionen Menschen. Die Symptome sind hauptsächlich Sodbrennen, Brennen in der Brust und eventuell ein bitterer Geschmack im Mund. Die Refluxerkrankung (GERD) kann viele Ursachen haben. Glücklicherweise gibt es Behandlungsmethoden, welche die Symptome lindern.
Anatomie :
Nachdem die Nahrung gekaut wurde, wird sie durch die Speiseröhre in den Magen geleitet. Dort wird sie von verschiedenen Säuren verdaut. Die Säuren befinden sich normalerweise nur im Magen und werden durch einen Schließmuskel-Mechanismus daran gehindert, in die Speiseröhre einzutreten. Dieser Mechanismus besteht aus zwei Muskeln und verhindert den Rückfluss der Nahrung oder der Magensäfte in die Speiseröhre. Der erste Muskel befindet sich direkt am Übergang von der Speiseröhre zum Magen. Dieser Bereich wird als Unterer Speiseröhrenschließmuskel (LES) bezeichnet. Der Muskel erlaubt den Eintritt von Nahrung in den Magen und verhindert einen Rückfluss.
Der zweite Muskel ist das Zwerchfell, ein sehr großer Muskel, der die Lungen vom Bauchraum trennt und bei der Atmung eine wichtige Rolle spielt. Im Zwerchfell befindet sich ein Loch, durch das die Speiseröhre führt. Dieses wird Hiatus genannt. Der Hiatus verhindert ebenso wie der LES den Rückfluss von Nahrung oder Säuren aus dem Magen in die Speiseröhre.
Wenn diese Muskeln nicht richtig funktionieren, können Magensäfte in die Speiseröhre fließen und dort Sodbrennen verursachen. Dies ist als gastro-ösophagealer Reflux bekannt. Die Magenwände bestehen aus Zellen, die den Säuren stand halten. Die Speiseröhre hat jedoch keine solche Schutzfunktion und kann daher von den Säuren angegriffen werden.
Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten kann es bei nächtlichem Sodbrennen Abhilfe schaffen, auf der linken Körperhälfte zu schlafen: Menschen, die auf der rechten Körperseite schlafen, haben doppelt so häufig Sodbrennen, denn der Magenausgang liegt rechts, sodass der Ausfluss von Magensäure durch eine Rechtsseitenlage begünstigt wird, während eine Linksseitenlage präventiv bzw. lindernd wirkt. Darüber hinaus kann eine Erhöhung des Oberkörpers günstig sein.
Ursachen und ihre Auswirkungen Wenn der Schließmuskel-Mechanismus, der den Rückfluss verdauter Nahrung in die Speiseröhre verhindert, nicht richtig funktioniert, können Säuren in die Speiseröhre gelangen und manchmal den Mund erreichen. Die Säuren können die Speiseröhre reizen und sie sogar zerstören. Vom Mundbereich aus können die Säuren in die Lungen fließen.
Die Auswirkungen, welche die Säuren auf Speiseröhre, Mund und Lungen haben, verursachen die Symptome von GERD. Die Hauptursache von GERD ist die Schwäche des LES. Einige Chemikalien wie Koffein, Alkohol, Nikotin und Inhaltsstoffe von Schokolade können diese Schwäche hervorrufen. Andere medizinische Probleme, wie Zwerchfellbrüche, verstärken das Risiko von GERD. Durch große Zwerchfellbrüche können Magenanteile ins Innere der Brust verlagert werden. Dies bedingt einen Rückfluss von Nahrung oder Säuren in die Speiseröhre.
Signale und Symptome Achtung:
Der nachfolgende Abschnitt beschreibt Symptome und Probleme bei andauerndem krankhaftem Sodbrennen.
GERD verursacht typischerweise Sodbrennen. Wenn die Magensäfte den Mund erreichen, entsteht ein bitterer und saurer Geschmack. In Ausnahmefällen können auch Rückenschmerzen durch GERD hervorgerufen werden. Solche Rückenschmerzen können aber bereits Anzeichen für einen bevorstehenden Herzinfarkt sein.
Die Symptome verschlechtern sich im Allgemeinen, wenn sich die Patienten hinlegen. Dadurch können mehr Magensäfte in die Speiseröhre einfließen. Einige Patienten haben eventuell Hustenanfälle, sobald sie sich hinlegen. Dies wird durch Magensäuren hervorgerufen, die über die Speiseröhre in die Luftröhre, und von dort in die Lungen gelangen. Durch das Husten versucht der Körper, die zerstörerischen Säuren aus der Lunge zu entfernen.
Um einen Rückfluss von Säuren in den Mund zu verhindern, kann es für Patienten mit GERD sinnvoll sein, in einer sitzenden Position zu schlafen. Zumindest sollte jedoch der Kopf erhöht liegen. Wird GERD nicht behandelt, wird die Speiseröhre durch die Säuren zerstört. Dies kann zu ernsthaften medizinischen Problemen führen.
Andere Krankheiten können allerdings ähnliche Symptome hervorrufen wie GERD.
Zum Beispiel können Herzinfarkten ebenso Brustschmerzen und Sodbrennen vorangehen, die ähnlich den Symptomen von GERD sind. Geschwüre im Magen oder dem Darm können auch derartige Symptome verursachen. In seltenen Fällen gilt dies auch für Gallenblasen- oder Bauchspeichelprobleme.
Therapieoptionen :
Da sehr ernsthafte Krankheiten, wie Herzprobleme, ähnliche Symptome wie GERD aufweisen, ist es für Patienten unbedingt erforderlich, medizinischen Rat zu suchen. Der Arzt wird dann versuchen sicherzustellen, dass die Symptome nicht die einer lebensbedrohlichen Krankheit sind.
Eventuell wird der Arzt einige Untersuchungen anordnen, wie zum Beispiel eine endoskopische Untersuchung des Magens. Dabei werden Bilder vom Inneren des Magens gemacht. Mit Hilfe weiterer Untersuchungen kann der Säuregehalt in der Speiseröhre ermittelt werden.
Ferner können Röntgenbilder der Speiseröhre, des Magens und der Brust sowie EKG für notwendig erachtet werden.
Behandlungsmöglichkeiten :
Die erste Behandlungsmöglichkeit schließt zunächst eine Änderung des Lebensstils ein. Dabei sollten folgende Produkte im Konsum eingeschränkt werden, da sie die Symptome von GERD verursachen und verschlimmern können.
Alkohol
Schokoladen
Koffein
Nikotin
Kohlensäurehaltige Getränke
Fettige oder würzige Nahrung
Zwiebeln
Pfefferminze
Zitrusfrüchte
Tomaten und ihre Nebenprodukte
Manchmal hilft es auch, mit zwei oder drei Kissen zu schlafen. Alternativ können Patienten das Kopfende ihres Bettes mit Holzblöcken (Büchern) erhöhen, um das ganze Bett in eine Schräglage zu bringen (etwa 10-15 cm).) Dadurch entsteht kein Knick und der Rückfluss wird verhindert. Zum Schlafen sollte die Seite ausprobiert werden, wobei meist Schlaf auf der linken Seite am günstigsten ist.
Bei Übergewichtigen kann eine Gewichtsreduktion manchmal helfen, die Symptome von GERD zu lindern. Enge Kleidung oder Gürtel und unnötiges Bücken sollten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern könnten.
Eine andere Behandlungsmöglichkeit betrifft das langsame Essen kleiner Portionen. Große Mengen auf einmal zu verzehren erhöht plötzlich den Druck auf den Magen und verschlimmert die Symptome von GERD.
Falls durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten keine Besserung der Symptome erreicht wird, kann eine medikamentöse Behandlung empfohlen werden. Medikamente können dabei helfen
die Aktivität der Magensäure zu vermindern
den unteren Speiseröhrenschließmuskel (LES) zu stärken.
Medikamentöse Maßnahmen versuchen im Allgemeinen die schädigende Säure des Mageninhaltes und das Enzym Pepsin auszuschalten. Dazu zählen
Antazida (säurebindende Medikamente)
Protonenpumpeninhibitoren (Blockieren die Produktion von Magensäure)
H2-Blocker (Säurehemmer)
Einige dieser Medikamente können durchaus starke Nebenwirkungen haben und sind daher vor allem in höherer Dosierung verschreibungspflichtig.
Wenn nicht-chirurgische Maßnahmen keinen Erfolg bringen, wird ein chirurgischer Eingriff empfohlen (laparoskopische Fundoplicatio).
Während der Operation wird ein Teil des Magens teilweise um die untere Speiseröhre gewickelt (Fundoplicatio). Dieser Eingriff wird auf minimal invasiven Weg im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt
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